Neue Vorwürfe im Mobbing-Fall Mitarbeiter soll in Taubers Auftrag Telefongespräche mitgehört haben

Peter Tauber hat sich zu den Mobbing-Vorwürfen gegen ihn geäußert - und Fehler eingestanden. Doch jetzt gibt seine Parteikollegin an, auch persönlich von Tauber schikaniert worden zu sein.

Gegen CDU-Generalsekretär Peter Tauber werden weitere Mobbing-Vorwürfe im Zusammenhang mit seiner Zeit als Kreisvorsitzender in Hessen erhoben. Bekannt ist, dass in seiner Amtszeit im Main-Kinzig-Kreis ein Papier mit Methoden kursierte, um die damalige CDU-Geschäftsführerin Anne Höhne-Weigl aus dem Amt zu drängen.

Tauber bestreitet, es mitverfasst zu haben. Der Deutschen Presse-Agentur sagte er aber, es sei ein Fehler gewesen, es gekannt und nichts dagegen unternommen zu haben. Nun bezichtigt Höhne-Weigl ihn jedoch, sie auch persönlich gemobbt zu haben.

"Tauber hat das Programm selbst umgesetzt"

Er habe "das Programm in seiner Zeit als Vorsitzender selbst umgesetzt und mich gemobbt", sagte sie der "Süddeutschen Zeitung". Und weiter: Ein Mitarbeiter Taubers habe "dienstliche und private Telefongespräche von mir mitgehört" und den Inhalt anschließend an Tauber berichtet. Mitarbeiter der Kreistagsfraktion hätten für Tauber festgehalten, "ob ich lächle, wie ich telefoniere (in welchem Ton), ob ich die Rollos der Fenster auch schließe", behauptete sie in der Zeitung.

Die Frau war dem Bericht zufolge von 1999 bis 2014 Geschäftsführerin, Tauber von 2011 bis 2014 Kreisvorsitzender. Taubers Vorgänger als Kreisvorsitzender, Tom Zeller, gestand dem Blatt nach dessen Angaben seine Verantwortung für das Mobbingpapier ein, sagte aber, Tauber sei "an den Überlegungen beteiligt" gewesen. Grünen-Chefin Simone Peter beklagte den Umgang der CDU unter anderem mit diesem Thema. Bisher höre sie "vor allem Dementis, Verteidigungen und Diskreditierungen, wenig Problembewusstsein oder Konsequenzen", sagte sie der "Frankfurter Rundschau".

DPA
jen