Möglicher Kanzlerkandidat der SPD Steinbrück bringt sich in Stellung

Früh dran: Die nächste Bundestagswahl ist zwar erst 2013, dennoch hat sich Ex-Bundesfinanzminister Peer Steinbrück nun als Kanzlerkandidat der SPD ins Spiel gebracht.

Der frühere Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat grundsätzlich seine Bereitschaft gezeigt, für die SPD als Kanzlerkandidat anzutreten. "Der Zeitpunkt wird kommen, wo ich mich in Absprache mit zwei oder drei Führungspersönlichkeiten der SPD darüber zusammensetze", sagte er dem Hessischen Rundfunk.

Der 64-Jährige würde bei einer Kandidatur nach eigenen Worten alles geben. "Wenn Sie sich entscheiden, für so etwas zu kandidieren, dann mit voller Kraft und mehr als 100 Prozent. Wenn, dann wollen Sie gewinnen und zwar mit jeder Faser Ihres Körpers", sagte Steinbrück.

Der SPD-Politiker hatte sich nach der Bundestagswahl 2009 aus den Parteigremien zurückgezogen. Auf der politischen Bühne meldete er sich im März mit einer Rede im Bundestag zur Euro-Krise zurück. Sein Auftritt, für den ihm die SPD ihre gesamte Redezeit in der Debatte überließ, wurde viel beachtet. Seither wird über seine mögliche Kanzlerkandidatur spekuliert. Führende SPD-Politiker nehmen die Debatte zweieinhalb Jahre vor der nächsten Bundestagswahl als willkommenen Beleg dafür, dass man der SPD wieder zutraue, den Kanzler zu stellen.

Entscheidung frühestens Ende 2012

Parteichef Sigmar Gabriel und andere SPD-Spitzenpolitiker hatten Steinbrück als einen denkbaren Kandidaten bezeichnet. Gabriel betonte jüngst aber, entschieden werde über die Kanzlerkandidatur frühestens Ende des Jahres 2012.

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles rügte Steinbrück hingegen für seine Äußerung. "Selbstausrufungen sind in einer modernen demokratischen Partei wie der SPD aus der Mode gekommen", sagte Nahles dem Berliner "Tagesspiegel". "Debatten um Kanzlerkandidaten bewegen nur die Zeitungen, aber sie bewegen die Menschen nicht", sagte auch der Sprecher der SPD-Linken, Björn Böhning.

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chs/DPA