NRW-Landtagswahl Die Linke starten mit Trio in den Wahlkampf

Zwei alte Bekannte und eine Neue: So sieht das Trio aus, mit dem die Linke in den NRW-Wahlkampf zieht. Auch inhaltlich stellt die Partei die Weichen für die Landtagswahl.

Mit einem Führungstrio treten die nordrhein-westfälischen Linken bei der Landtagswahl in sechs Wochen an. Die Partei kürte am Wochenende in Hagen Katharina Schwabedissen zur neuen Spitzenkandidatin. Die gebürtige Bielefelderin erhielt am Samstag 70,3 Prozent der Stimmen. Sie hatte keinen Gegenkandidaten. Die Vorsitzenden der bisherigen Landtagsfraktion, Wolfgang Zimmermann und Bärbel Beuermann, wurden mit 79,3 Prozent der Stimmen auf die Plätze zwei und drei gewählt. "Die Linke hat viele Gesichter", sagte Schwabedissen über das Trio.

Für Schwabedissen ist das vorrangige Ziel der Wiedereinzug der Linken in den Landtag. Fünf Prozent plus X gelte es zu erreichen. Aktuellen Umfragen zufolge wird das aber knapp für die Partei.

Zu Zeiten der "Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit" (WASG) war die 39-Jährige ab 2004 politisch aktiv und arbeitete als WASG-Landessprecherin. Sie ist eine gelernte Krankenschwester.

"Die FDP ist eine asoziale Trümmertruppe"

Mit Ausnahme von Rüdiger Sagel, der nicht mehr antrat, wurden am Wochenende alle bisherigen Linken-Abgeordneten wieder für die vorderen Listenplätze bestätigt. Sofern es die Linken wieder in den Landtag schaffen, dürfte die Fraktion also so aussehen wie bisher, sagte Parteisprecher Florian Kaiser am Sonntag.

Die Partei startete unter anderem mit der Forderung nach einem landesweiten Sozialticket für bedürftige Menschen in den Wahlkampf. Das Ticket für Hartz-IV-Empfänger und Menschen an der Armutsgrenze soll nach den Vorstellungen der Linken nicht teurer als 15 Euro sein.

Darüber hinaus setzen sich die Linken für eine Millionärssteuer ein, die als Schuldenbremse wirken soll. "Geld genug ist da, es muss nur gerecht verteilt werden", sagte Linken-Landessprecher Hubertus Zdebel. NRW dürfe nicht in Schulden versinken, griechische Verhältnisse solle es nicht geben, sagte der Bundesvorsitzende Klaus Ernst.

Ernst attackierte besonders scharf die FDP, an deren Widerstand eine Bürgschaft für die Drogeriemarktkette "Schlecker" gescheitert war. "Die FDP ist eine asoziale Trümmertruppe", sagte Ernst.

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kave/DPA