In der Debatte um mehr Zuwanderer im öffentlichen Dienst haben sich Innenpolitiker von Union und SPD gegen eine Quotenregelung ausgesprochen. Das Ziel, mehr Zuwanderer in den Staatsdienst einzustellen, sei zwar richtig, eine Quote dafür aber ungeeignet, sagte der SPD-Fraktionsvize und Innenexperte Olaf Scholz der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag). Sinnvoll sei ein aktives Personalmanagement der Behörden, das mehr Menschen aus Zuwandererfamilien in den öffentlichen Dienst hole.
Auch der Innenexperte der Unionsfraktion im Bundestag, Hans-Peter Uhl, lehnte eine gesetzliche Verpflichtung zur Einstellung eines bestimmten Anteils aus Zuwandererfamilien ab. Das sei ein rechtlicher Automatismus, der zu Missbrauch führe, sagte Uhl. Mehr Zuwanderer in Behörden seien nur in Ballungsräumen nötig, auf dem Land sei der Migrantenanteil hierfür zu niedrig.
Die Integrationsbeauftragte des Bundes, Maria Böhmer (CDU), hatte sich für eine feste Migrantenquote ausgesprochen, weil bereits jetzt jeder Fünfte in Deutschland einen Migrationshintergrund habe. Dieser Anteil müsse sich angemessen im öffentlichen Dienst widerspiegeln, so die Staatsministerin.