Der frühere Chef der PDS-Bundestagsfraktion, Gregor Gysi, hat eine Kandidatur bei der Bundestagswahl 2006 nicht ausgeschlossen. "Ich werde einen Teufel tun, mich jetzt, im Jahre 2003, irgendwie für einen solchen Zeitraum festzulegen." sagte er dem Berliner 'Tagesspiegel'. An der Übernahme eines Parteiamtes zum jetzigen Zeitpunkt hat er jedoch kein Interesse. Damit erteilte er dem früheren PDS-Vorsitzenden Lothar Bisky eine Absage. Dieser wird als Kandidat für das Amt des Vorsitzenden gehandelt und hatte am Dienstag seine Rückkehr an die Parteispitze nicht ausgeschlossen. In diesem Rahmen hatte er sich auch von Gregor Gysi wieder mehr aktive Parteiarbeit gewünscht. Gysi jedoch hat keine Lust auf den Schwarzen Peter, den Bisky in der Hand halte.
Nach Gysis Einschätzung hat die PDS keine Zeit mehr. Die Partei müsse bei den Landtagswahlen und der Europawahl im nächsten Jahr erfolgreich sein, sonst hätte sie bei der Bundestagswahl 2006 keine Chance. Ein Scheitern dort würde das Schicksal der Partei besiegeln. Gysi forderte deshalb von der PDS: raus aus der Selbstisolierung und ran an den Kampf um gesellschaftliche Akzeptanz. Außerdem sänke das intellektuelle Niveau in der Partei.