Bundesaußenministerin Baerbock fordert Chinas Einsatz für "Frieden in der Welt" – und warnt vor ungesunden Abhängigkeiten

Bundesaußenministerin: Baerbock fordert Chinas Einsatz für "Frieden in der Welt" – und warnt vor ungesunden Abhängigkeiten
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O-Ton Annalena Baerbock (Grüne), Bundesaußenministerin: "Klar ist, an dieser aufstrebenden Weltmacht, an einem Volk mit Milliarden von Menschen, an einem unserer größten Handelspartner, da werden wir nicht nur nicht vorbeikommen, sondern da brauchen wir einen engen Austausch, gerade auch im Sinne unserer Menschen, der Beschäftigten und der Wirtschaft. Klar ist aber auch, dass wir in einigen Bereichen Abhängigkeiten von China haben, die nicht gesund sind und dass wir die Lehren, die wir aus dem russischen Angriffskrieg ziehen, natürlich auch mit Blick auf Abhängigkeiten, die wir mit China haben, ziehen müssen.( Weißblitz) Und daher ist es für uns auch so wichtig, weil wir eben wirtschaftlich verwundbar sind als Bundesrepublik Deutschland und als Europäische Union, dass uns die Spannungen in der Straße von Taiwan nicht egal sein können. 50 Prozent des Welthandels passieren die Straße von Taiwan. 70 Prozent der Halbleiter gehen durch die Straße von Taiwan. Das heißt, die freie Zufahrt in der Straße von Taiwan ist auch in unserem eigenen wirtschaftlichen Interesse. Und eine militärische Eskalation in der Straße von Taiwan, wo, wie gesagt, 50 Prozent der wirtschaftlichen Lieferungen durchgehen, wäre ein Worst-Case-Szenario weltweit, aber gerade auch für uns als eine der größten Industrienationen. Deswegen bemühen wir uns mit anderen Partnern hier in der Region, aber mit anderen Partnern weltweit, die Spannungen in dieser Region abzubauen, zu verhindern, dass es hier zu einer weiteren Eskalation kommt, weil es in unserem eigenen wirtschaftlichen Interesse ist. Zugleich liegt es in unserem maximalen Interesse, dass der russische Angriffskrieg endlich gerecht beendet wird. Ein einziger kann diesen Krieg beenden. Das ist der russische Präsident. Und ein Land hat am meisten Einfluss auf Russland und das ist China. Daher werbe ich auf dieser Reise auch dafür, dass China sich als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates für den Frieden in der Welt einsetzt und mit daran wirkt, dass der brutale russische Angriffskrieg endlich gerecht beendet wird."
Annalena Baerbock, die derzeit politische Gespräche in Peking führt, betont erneut, dass man in einigen Bereichen Abhängigkeiten von China reduzieren müsse. Außerdem fordert die Bundesaußenministerin, die Spannungen in der Straße von Taiwan abzubauen.