Die hessische CDU will ihren scheidenden Landesvorsitzenden, Ministerpräsident Roland Koch (CDU), zum Ehrenvorsitzenden der Partei machen. "Es gibt den Plan", bestätigte CDU-Sprecher Christoph Weirich am Dienstag auf DAPD-Anfrage in Wiesbaden. Koch hatte vor zwei Wochen seinen Rückzug aus allen politischen Ämtern angekündigt und will am Samstag auf dem Parteitag der hessischen CDU in Willingen den Parteivorsitz abgeben.
Dann soll der 52-Jährige direkt zum Ehrenvorsitzenden gewählt werden. Der Parteitag soll dann Innenminister Volker Bouffier (CDU) zu Kochs Nachfolger im Landesvorsitz der Partei wählen. Ministerpräsident bleibt Koch dagegen noch bis Ende August.
Die hessischen Grünen zeigten sich von der Idee, Koch zum Ehrenvorsitzenden der CDU zu machen, befremdet. Üblicherweise werde mit solchen Ehrungen gewartet, bis der zu Ehrende aus der aktiven Politik ausgeschieden sei, sagte der Politische Geschäftsführer der Grünen, Kai Klose, am Dienstag in Wiesbaden. Koch wolle aber noch bis zum 31. August Ministerpräsident bleiben, die Eile der CDU sei deshalb "unverständlich."
Klose verwies zudem auf die "dunklen Flecken", die Koch seit der Spendenaffäre auf seiner Weste trage. Kochs damalige Lüge sowie seine gefälschten Rechenschaftsberichte blieben "ein weithin sichtbarer Makel", der ihn ungeeignet für die Ehrenwürde mache, kritisiert Klose.