Sachsen-Anhalt SPD-Bürgermeister teilt die Ansichten der NPD

Ein SPD-Politiker aus Sachsen-Anhalt, der sich wohlwollend über die NPD geäußert hat, sorgt in den eigenen Reihen für Empörung. Hans Püschel, Bürgermeister der Gemeinde Krauschwitz, hat am NPD-Bundesparteitag teilgenommen und kann die Rechtsextremen nicht schlimm finden.

Ein SPD-Kommunalpolitiker aus Sachsen-Anhalt hat sich lobend über die rechtsextreme NPD geäußert. Wie der "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe) in Berlin vorab berichtete, soll der Bürgermeister der burgenländischen Gemeinde Krauschwitz, Hans Püschel, einen entsprechenden Leserbrief an die "Mitteldeutsche Zeitung" geschrieben haben, nachdem er am 6. November den NPD-Bundesparteitag im nahe gelegenen Hohenmölsen besucht hatte. Er habe in den Redebeiträgen "kaum einen Satz gefunden, den ich nicht selbst hätte unterschreiben können", heißt es in dem Brief, den die Zeitung nicht abdruckte und den Püschel dann auf einer SPD-Internetseite veröffentlicht haben soll. Inzwischen verbreitet auch die NPD den Text.

Püschel sagte dem "Tagesspiegel", ihn habe die "zentrale Stimmungsmache gegen die NPD gestört". Dass Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) und zwei Minister nach Hohenmölsen gekommen waren, um gegen den Auftritt der NPD zu demonstrieren, bezeichnete Püschel als "Symbolpolitik". Der Bürgermeister war am Montag auf dapd-Nachfrage für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Er sei nicht zu sprechen, sagte sein Sohn.

Innenstaatssekretär Rüdiger Erben (SPD) sagte dem "Tagesspiegel", er sei entsetzt und befürchte, dass die Rechtsextremisten Püschels Worte im Wahlkampf ausschlachteten.

APN
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