Zwist mit der eigenen Partei Linke-Kreisverband kündigt Mietvertrag für Wagenknecht-Büro – so reagiert die Politikerin

Sahra Wagenknecht
Sahra Wagenknecht, ehemalige Fraktionsvorsitzende der Partei Die Linke
© Britta Pedersen / DPA
Weil sich Sahra Wagenknecht öffentlich von den Positionen der Linken distanziert, verliert sie nun ein Büro in Nordrhein-Westfalen. Die Politikerin reagiert gelassen.

Der Linken-Kreisverband im nordrhein-westfälischen Soest hat den Mietvertrag für das Bürgerbüro der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht nach eigenen Angaben gekündigt. Der Untermietvertrag mit der Politikerin für das Büro in der Kreisgeschäftsstelle werde beendet, teilte der Kreisverband am Mittwoch mit. Das sei beim Kreisparteitag am 24. Juni in Belecke einstimmig bei einer Enthaltung beschlossen worden.

Wagenknecht muss den Hinweis auf das Soester Bürgerbüro demnach von ihren Online-Auftritten entfernen. Zuvor hatte der "Spiegel" berichtet. Wagenknechts Büro teilte dem Magazin mit, man habe diese Entscheidung "zur Kenntnis genommen" und werde nun über mögliche Schritte beraten.

Zwist zwischen Sahra Wagenknecht und den Linken

Man sehe sich zu diesem Schritt veranlasst, "da sich MdB Sahra Wagenknecht regelmäßig öffentlich von den Positionen und Beschlüssen der Partei Die Linke distanziert", hieß es in der Mitteilung. Zwischen Wagenknecht und der Parteispitze sowie anderen Mitgliedern gibt es seit Jahren Streit über grundsätzliche Positionen, die Politikerin äußerte seit längerem auch öffentlich Überlegungen zur Gründung einer eigenen Partei.

Die Linke-Führung hat das wiederholt scharf kritisiert und Wagenknecht gedrängt, sich zu entscheiden. Eine Forderung der Parteispitze, ihr Bundestagsmandat aufzugeben, hatte Wagenknecht zuletzt zurückgewiesen.

DPA
cl