Schrempp-Interview "Was der Kanzler macht, finde ich gut"

Hamburg - Daimler-Chrysler-Chef Jürgen Schrempp hat sich hinter das deutsche Mitbestimmungsmodell gestellt. In einem Interview mit dem stern sagte Schrempp, er habe "alles in allem mit der Mitbestimmung sehr gute Erfahrungen gemacht". Sowohl als Chef von Daimler-Chrysler als auch zuvor als Chef der Dasa habe er es auf der Arbeitnehmerseite insgesamt immer mit sehr kompetenten Menschen zu tun gehabt, die mit dem Unternehmen und dessen Erfolg eng verbunden gewesen seien. "Ich bin damit gut gefahren", so Schrempp zum stern.

Im Gegensatz zu BDI-Chef Michael Rogowski, der vorige Woche im stern die Mitbestimmung als "Irrtum der Geschichte" bezeichnet hatte, sagte Schrempp: "Bei uns funktioniert sie jedenfalls hervorragend".

Schrempp sagte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) bei der Durchsetzung des Reformkurses seine "absolute Unterstützung" zu. "Was der Bundeskanzler macht, und dass er dazu steht, das finde ich gut", so Schrempp zum stern. "So viele von der Sorte haben wir nicht". Die Zielsetzung von Hartz IV, Langzeitarbeitslose wieder in Jobs zu bringen, sei genau richtig.

Daimler-Chrysler hat nach Schrempps Worten in diesem Jahr weltweit 7000 neue Arbeitsplätze geschaffen, davon 2000 in Deutschland. "Im nächsten Frühjahr werden im Werk Rastatt nochmals 800 Menschen eingestellt", kündigte der Vorstandschef im stern an.

Schrempp verteidigte im stern nochmals die Fusion mit dem US-Autobauer Chrysler vor sechs Jahren. "Die Chrysler Group bewegt sich in die richtige Richtung", so Schrempp. "Der Zusammenschluss war eine absolut richtige Idee. Abgerechnet wird am Ende."

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