Schwangerschaftsabbruch Zahl der Abtreibungen geht zurück

Die Zahl der Abtreibungen in Deutschland ist gesunken. 110 700 Frauen brachen 2009 eine Schwangerschaft ab.

Die Zahl der Abtreibungen geht in Deutschland immer weiter zurück. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit noch 110.700 Schwangerschaftsabbrüche verzeichnet, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Das waren den Angaben zufolge 3.800 oder 3,3 Prozent weniger als 2008. Der seit dem Jahr 2002 verzeichnete Trend von immer weniger Abtreibungen setzte sich damit fort.

Mit 73 Prozent waren knapp drei Viertel der Frauen, die 2009 Schwangerschaftsabbrüche vornehmen ließen, zwischen 18 und 34 Jahre alt, 15 Prozent zwischen 35 und 39 Jahre. Knapp acht Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter. Die unter 18-Jährigen hatten einen Anteil von vier Prozent. Ihr Anzahl ging im Vergleich zum Jahr 2008 um 400 auf rund 4.900 zurück. Wie es weiter hieß, hatten 40 Prozent der Schwangeren vor dem Eingriff noch keine Lebendgeburt.

Über 97 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Medizinische und kriminologische Indikationen, also Gefahr für das Leben der Mutter oder eine Vergewaltigung, waren in weniger als drei Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch.

Mit 73 Prozent die weitaus meisten Schwangerschaftsabbrüche wurden mit der Absaugmethode durchgeführt. Bei 14 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche wurde dagegen das Mittel Mifegyne, die Abtreibungspille, verwendet. Die Eingriffe erfolgten mit einem Anteil von rund 97 Prozent überwiegend ambulant, und zwar zu 79 Prozent in gynäkologischen Praxen und 18 Prozent ambulant im Krankenhaus. Knapp sechs Prozent der Frauen ließen den Eingriff in einem Bundesland vornehmen, in dem sie nicht wohnten.

Im vierten Quartal 2009 wurden den Angaben zufolge rund 26.800 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet. Das war entgegen des Gesamttrends ein minimaler Anstieg von etwa 0,5 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal.

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APN/DPA