Sparmaßnahmen bei der Bundeswehr Guttenberg denkt über Aussetzung der Wehrpflicht nach

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg plant Presseberichten zufolge eine Aussetzung der Wehrpflicht, um seine Sparziele zu erreichen. Die Führungsebene des Verteidigungsministeriums geht davon aus, dass damit mehr als 400 Millionen Euro im Jahr gespart werden könnten.

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) lässt nach mehreren Zeitungsberichten eine drastische Verkleinerung der Bundeswehr prüfen. Wie das "Hamburger Abendblatt" und die "Stuttgarter Zeitung" berichteten, werde ein Abbau von derzeit 250.000 auf 150.000 Stellen geprüft. Das berichtet das "Hamburger Abendblatt" auf Berufung auf Bundeswehrkreise, die "Stuttgarter Zeitung" bezieht sich auf Koalitionskreise.

Wie die "Bild"-Zeitung", die "Stuttgarter Zeitung" und das "Abendblatt" übereinstimmend schreiben, wird auch eine Aussetzung der Wehrpflicht geprüft. Damit könnten allein mehr als 400 Millionen Euro im Jahr gespart werden. Nach dem Bericht des "Hamburger Abendblatts" soll ein entsprechendes Konzept bei der Kabinettsklausur am Sonntag und Montag im Bundeskanzleramt geprüft werden. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums wollte nach Angaben des "Abendblatts" die Information weder bestätigen noch dementieren.

"Zur Vorbereitung der Kabinettsklausur werden im Moment unterschiedliche Szenarien durchgerechnet. Dabei gibt es keine Denkverbote, aber auch noch keine Entscheidungen", sagte er dem "Abendblatt". Erst vor kurzem hat das Bundeskabinett eine Verkürzung der Wehrpflicht von neun auf sechs Monate beschlossen.

Ohne Details zu nennen, hatte Guttenberg die Bundeswehr bei einer Kommandeurtagung in Hamburg bereits in der vergangenen Woche auf harte Einschnitte bei Auftrag, Umfang und Struktur eingeschworen. Am Freitag wolle der Verteidigungsminister dem Vernehmen nach mit dem Finanzministerium abstimmen, mit welcher Position er in die Haushaltsklausur des Kabinetts gehen will.

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DPA/AFP

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