In Internetchats bedeuten Wörter in Großbuchstaben, dass jemand laut wird. Lars Klingbeil von der SPD hat also virtuell geschrien oder zumindest gerufen, als er am Freitag twitterte: "DU SOLLST NICHT AUS DEN VERHANDLUNGEN TWITTERN! Dein Generalsekretär."
Mahnung an SPD-Kollegen
Die - wohl auch augenzwinkernd gemeinte - Mahnung ging an Parteifreund Carsten Schneider, den Parlamentarischen Geschäftsführer der SPD im Bundestag, der auf Twitter daran erinnert hatte, dass die GroKo-Arbeitsgruppe zu Finanzen noch tage - und deswegen "euphorische" Meldungen anderer Verhandlungsgruppen unter Vorbehalt stünden.
Union und SPD haben sich vorgenommen, keine Papiere an die Presse durchzustechen oder Zwischenstände der Verhandlungen über eine große Koalition zu kommentieren - das klappt mäßig gut. Auch SPD-Vize Ralf Stegner und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) haben sich schon einen Rüffel eingeholt, und zwar von Bundestags-Vizepräsident Thomas Oppermann (SPD). Die beiden gingen direkt von den Verhandlungen in eine Talkshow, stellte Oppermann fest. "So wird es nichts."