Deutsche aus Ost und West haben am Mittwoch bei Stapelburg im Harz der Grenzöffnung vor 20 Jahren gedacht. Zur Gedenkfeier am Abend wurde Ministerpräsident Wolfgang Böhmer von Sachsen-Anhalt erwartet, der die Festrede halten und eine Tafel zur Erinnerung an die Ereignisse des 11. November 1989 enthüllen wollte.
An diesem Tag hatten Bürger bei Stapelburg im heutigen Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt Schlagbaum und Metallzaun geöffnet und damit einen Fußweg über die "grüne Grenze" gebahnt. Tausende strömten an jenem Tag in das benachbarte Eckertal in Niedersachsen. Da die 40 Jahre unbenutzte Brücke über den Grenzfluss Ecker marode war, halfen dortige Bewohner durch Bau eines provisorischen Stegs, den Weg in den Westen zu ebnen.
Von diesen Ereignissen zeugt in Stapelburg ein Grenzmuseum, das in einem ehemaligen Führungsbunker der DDR-Grenztruppen sowie einem eistigen Zollhäuschen sein Domizil hat. Am Mittwoch waren Museum, "Kiosk an der Grenze" sowie Teile der alten Sichtmauer und anderer Relikte der alten Grenzanlage am heutigen "Harzer Grenzwanderweg" entlang des "Grünen Bandes" Ziel vieler Besucher aus dem Ost- und dem Westharz.
Tagsüber informierten sich Jugendliche aus Schulen Sachsen-Anhalts und Niedersachsens über Unterrichtsprojekte zur Deutschen Teilung und Wiedervereinigung, Zeitzeugen der Grenzöffnung vor 20 Jahren ließen ihre Erinnerungen Revue passieren. Bundespolizei und Heimatverein zeigten Exponate der jüngsten deutschen Vergangenheit. Am Nachmittag begaben sich Bewohner der benachbarten Gemeinden Stapelburg im Osten und Eckertal im Westen, die sich seit 1989 jährlich am 11. November an der ehemaligen Grenzlinie treffen, auf einen Sternmarsch zum Grenzdenkmal Stapelburg.