Die Deutsche Bahn muss beim umstrittenen Bahnhofsprojekts Stuttgart 21 einen weiteren Rückschlag verkraften. Das renommierte Ingenieurbüro SMA aus der Schweiz werde das geplante Gutachten zum Belastungstest für den neuen unterirdischen Stuttgarter Hauptbahnhof nicht fristgerecht am kommenden Montag fertigstellen, teilte das baden-württembergische Verkehrsministerium am Freitag mit.
Die Übergabe der Dokumente verzögere sich bis zum 21. Juli. Daher werde auch die öffentliche Vorstellung des sogenannten Stresstests voraussichtlich erst am Monatsende und nicht wie bisher geplant am kommenden Donnerstag stattfinden, sagte der als Schlichter zwischen der Bahn und den Gegnern des Bahnhofsneubaus agierende CDU-Politiker Heiner Geißler in Stuttgart.
Rückschlag für Deutsche Bahn
Durch die erneute Verzögerung erleidet die Bahn einen Rückschlag bei der geplanten Vergabe von Aufträgen für den mit Baukosten von 4,1 Milliarden Euro veranschlagten Bahnhofsbau. Am Freitag kommender Woche laufen Fristen aus, die das Vergaberecht vorschreibt. Zur Ausschreibung stehen unter anderem Tunnelbauten für insgesamt rund 750 Millionen Euro.
Die Bahn werde alle im Bieterverfahren unterlegenen Firmen fristgerecht informieren, aber den ausgewählten Firmen noch keinen Zuschlag erteilen, sagte Geißler. Die Auftragsvergabe verschiebe sich dadurch. An möglichen Kosten für die Verlängerung der Auftragsvergabe werde sich das Land nicht beteiligen, sagte Geißler.