Bei den gesetzlichen Krankenkassen hat sich die positive Finanzentwicklung im ersten Halbjahr des laufenden Jahres fortgesetzt. Von Januar bis Juni erzielten die Kassen einen Überschuss von rund 2,7 Milliarden Euro, wie das Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch in Berlin mitteilte. Das Ministerium führte den Überschuss auf den anhaltenden Boom am Arbeitsmarkt und deutlich gestiegene Löhne zurück. Zudem seien die Ausgabenzuwächse unter den Erwartungen geblieben.
Einnahmen in Höhe von 94,8 Milliarden Euro standen laut Ministerium Ausgaben in Höhe von 92,1 Milliarden Euro gegenüber. Die Einnahmen der Kassen erhöhten sich damit im Vergleich zum Vorjahr 3,1 Milliarden Euro, die Ausgaben um 2,8 Milliarden Euro. Für das zweite Halbjahr erwartet das Ministerium einen deutlich geringeren Überschuss. Insgesamt seien die Reserven der gesetzlichen Krankenversicherung damit auf rund 21,8 Milliarden Euro angestiegen.
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) forderte, der Überschuss müsse an die Versicherten zurückgegeben werden. "Sie sollen profitieren, durch Leistungsverbesserungen und Entlastungen", erklärte Bahr, "Krankenkassen sind keine Sparkassen." Bereits im vergangenen Jahr hatten die Krankenkassen einen Milliardenüberschuss verzeichnet, das Statistische Bundesamt bezifferte ihn auf 9,3 Milliarden Euro.