Das bundesweit erste Jamaika-Bündnis aus CDU, FDP und Grünen im Saarland stößt in der Bevölkerung bisher offenbar auf große Skepsis. Bei einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Saarländischen Rundfunks (SR) erklärten nur 27 Prozent, diese Koalition sei gut für das Land. Die große Mehrheit bewertete sie dagegen als "weniger gut" oder sogar als schlecht. Dabei findet die vor einem Monat gestartete Regierung unter den jungen Wählern noch am meisten Befürworter, während mit zunehmendem Alter die Skepsis tendenziell zunimmt.
Auch eines der ersten Gesetzesprojekte der neuen Regierung wird überwiegend kritisch gesehen, wie die Befragung von 1.000 Wahlberechtigten durch das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap ergab. Nach den vom SR am Mittwoch veröffentlichten Zahlen sind 54 Prozent dagegen, das Rauchen auch in kleinen Gaststätten und Kneipen zu verbieten. 43 Prozent befürworten aber einen konsequenten Nichtraucherschutz, der von den Grünen im Koalitionsvertrag durchgesetzt wurde.
Das Bündnis mit CDU und FDP hat den Grünen trotz starker interner Auseinandersetzungen anscheinend nicht geschadet. Wäre jetzt Landtagswahl, könnten sie mit einem Zugewinn um gut einen Prozentpunkt auf 7 Prozent rechnen. Insgesamt liegen Regierungsparteien und Opposition in der Wählergunst gleichauf.
Als Gewinner kann sich aber vor allem die SPD fühlen: Sie verbessert sich in der Umfrage von 24,5 Prozent bei der Landtagswahl am 30. August auf nunmehr 29 Prozent und liegt damit nicht mehr weit hinter der CDU. Die Christdemokraten unter Ministerpräsident Peter Müller rutschten gegenüber ihrem historisch schlechten Wahlergebnis von 34,5 Prozent noch einmal ab und könnten jetzt nur noch mit 32 Prozent rechnen. Die FDP blieb mit rund 9 Prozent stabil, die Linken sind - wenn auch mit einem leichten Rückgang von 21,2 auf 19 Prozent - weiterhin drittstärkste Kraft.