Vier Monate nach dem völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine hat die Bundesregierung erstmals offengelegt, mit welchem militärischen Material sie das angegriffene Land unterstützt habe. Der stern dokumentiert die Liste deutscher Lieferungen – auf der sich weiterhin keine Kampfpanzer befinden.
Deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine
Bis zuletzt herrschte in Berlin und darüber hinaus Rätselraten über die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wurde immer wieder vorgeworfen, Zugesagtes nicht einzuhalten. Mit der Aufstellung der Lieferungen geht die Bundesregierung kommunikativ nun in die Offensive und hebt die Geheimhaltung auf – wie es zum Beispiel auch die Vereinigten Staaten tun. Öffentlich bekannt gegeben hatte die Bundesregierung ihre Lieferungen an die ukrainischen Streitkräfte für den Abwehrkampf gegen Russland bisher nur punktuell. Allerdings wurden sie nach Eintreffen im Kriegsgebiet von ukrainischer Seite veröffentlicht.
Über die bisher nach Angaben der Bundesregierung gelieferten Waffen und sonstigen Materialien seien noch weitere Leistungen in Vorbereitung oder Durchführung, hieß es in Berlin. Es geht dabei unter anderem um mehrere Millionen Schuss Munition, 100.000 Erste-Hilfe-Sets, aber auch eine Reihe schwerer Waffensysteme, etwa 30 Flakpanzer des Typs "Gepard", sieben Panzerhaubitzen 2000, drei Mehrfachraketenwerfer "Mars" mit Munition, ein Luftverteidigungssystem "Iris-T SLM", das Artillerieortungsradar "Cobra" und zehn Antidrohnenkanonen.
Die im Internet abrufbare Liste soll nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit kontinuierlich aktualisiert werden. Die Bundesregierung setze sich weiter dafür ein, "dass die Ukraine dringend benötigte Waffen bald erhält und schnell einsetzen kann", sagte er und versicherte: "Seine Unterstützung wird Deutschland fortsetzen, solange die Ukraine diese Unterstützung benötigt."
Quellen: Bundesregierung, Nachrichtenagenturen DPA und AFP