Bisher keine Kampfpanzer Bundesregierung legt Liste offen: Dies wurde bisher an die Ukraine geliefert

Fliegerfäuste vom Typ "Strela" sind Bestandteil deutscher Waffenlieferungen an die Ukraine
Die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine haben nach Angaben der Bundesregierung bisher auch 2700 Fliegerfäuste vom Typ "Strela" umfasst
© Michael Mandt / Bundeswehr / DPA
Zahlen, bitte! Die Bundesregierung hat erstmals offengelegt, welche Waffen und weitere Materialien aus Deutschland an die Ukraine geliefert wurden.

Vier Monate nach dem völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine hat die Bundesregierung erstmals offengelegt, mit welchem militärischen Material sie das angegriffene Land unterstützt habe. Der stern dokumentiert die Liste deutscher Lieferungen – auf der sich weiterhin keine Kampfpanzer befinden.

Deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine 


  • 3000 Patronen "Panzerfaust 3" zuzüglich 900 Griffstücke
  • 14.900 Panzerabwehrminen
  • 500 Fliegerabwehrraketen "Stinger"
  • 2700 Fliegerfäuste "Strela"
  • 16 Millionen Schuss Handwaffenmunition
  • 50 Bunkerfäuste
  • 100 Maschinengewehre MG 3 mit 500 Ersatzrohren und Verschlüssen
  • 100.000 Handgranaten
  • 5300 Sprengladungen
  • 100.000 Meter Sprengschnur und 100.000 Sprengkapseln
  • 350.000 Zünder
  • 23.000 Gefechtshelme
  • 15 Paletten Bekleidung
  • 178 Kraftfahrzeuge (Lkw, Kleinbusse, Geländewagen)
  • 100 Zelte
  • 12 Stromerzeuger
  • 6 Paletten Material für Kampfmittelbeseitigung
  • 125 Doppelfernrohre
  • 1200 Krankenhausbetten
  • 18 Paletten Sanitätsmaterial, 60 OP-Leuchten
  • Schutzbekleidung, OP-Masken
  • 10.000 Schlafsäcke
  • 600 Schießbrillen
  • 1 Radiofrequenzsystem
  • 3000 Feldfernsprecher mit 5.000 Rollen Feldkabel und Trageausstattung
  • 1 Feldlazarett (gemeinsames Projekt mit Estland)
  • 353 Nachtsichtbrillen
  • 4 elektronische Drohnenabwehrgeräte
  • 165 Ferngläser
  • Sanitätsmaterial (unter anderem Rucksäcke, Verbandspäckchen)
  • 38 Laserentfernungsmesser
  • Kraftstoff Diesel und Benzin (laufende Lieferung)
  • 10 Tonnen AdBlue
  • 500 Stück Wundauflagen zur Blutstillung
  • 500 Stück Verpflegungsrationen
  • Lebensmittel: 2.025 Paletten (68 Lkw-Ladungen) mit 360.000 Rationen Einpersonenpackungen (EPa)
  • MiG-29 Ersatzteile
  • 30 sondergeschützte Fahrzeuge

Bis zuletzt herrschte in Berlin und darüber hinaus Rätselraten über die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wurde immer wieder vorgeworfen, Zugesagtes nicht einzuhalten. Mit der Aufstellung der Lieferungen geht die Bundesregierung kommunikativ nun in die Offensive und hebt die Geheimhaltung auf – wie es zum Beispiel auch die Vereinigten Staaten tun. Öffentlich bekannt gegeben hatte die Bundesregierung ihre Lieferungen an die ukrainischen Streitkräfte für den Abwehrkampf gegen Russland bisher nur punktuell. Allerdings wurden sie nach Eintreffen im Kriegsgebiet von ukrainischer Seite veröffentlicht.

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Über die bisher nach Angaben der Bundesregierung gelieferten Waffen und sonstigen Materialien seien noch weitere Leistungen in Vorbereitung oder Durchführung, hieß es in Berlin. Es geht dabei unter anderem um mehrere Millionen Schuss Munition, 100.000 Erste-Hilfe-Sets, aber auch eine Reihe schwerer Waffensysteme, etwa 30 Flakpanzer des Typs "Gepard", sieben Panzerhaubitzen 2000, drei Mehrfachraketenwerfer "Mars" mit Munition, ein Luftverteidigungssystem "Iris-T SLM", das Artillerieortungsradar "Cobra" und zehn Antidrohnenkanonen.

Die im Internet abrufbare Liste soll nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit kontinuierlich aktualisiert werden. Die Bundesregierung setze sich weiter dafür ein, "dass die Ukraine dringend benötigte Waffen bald erhält und schnell einsetzen kann", sagte er und versicherte: "Seine Unterstützung wird Deutschland fortsetzen, solange die Ukraine diese Unterstützung benötigt."

Quellen: Bundesregierung, Nachrichtenagenturen DPA und AFP

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