Warnung vor Blitzern Hessens Verkehrsminister will vor Radarfallen Schilder aufstellen

Für eine Idee, die in anderen Ländern längst umgesetzt ist, erntet Hessens Verkehrsminister Kritik: Florian Rentsch will Warnschilder vor Radarfallen aufstellen
Für eine Idee, die in anderen Ländern längst umgesetzt ist, erntet Hessens Verkehrsminister Kritik: Florian Rentsch will Warnschilder vor Radarfallen aufstellen
© Colourbox
Er wolle die Autofahrer vor der "Radar-Abzocke" schützen: Hessens Verkehrsminister Rentsch möchte vor Radargeräten Warnschilder aufstellen. Die Idee hat in anderen Ländern bereits Schule gemacht.

Zuerst hat sich Hessens Verkehrsminister Florian Rentsch vergeblich für die Zulassung von Radar-Warngeräten eingesetzt. Jetzt will der FDP-Politiker im eigenen Bundesland Warnschilder vor fest installierten Radarfallen oder Ampel-Blitzanlagen aufstellen. "Ich bereite für Ende August eine Anordnung zum Schutze der Autofahrer vor Radar-Abzocke in Hessen vor", sagte der Minister der "Bild"-Zeitung. Diese sollten rechtzeitig gewarnt werden, "damit sie ihre Fahrweise der Situation anpassen".

Die SPD-Opposition kritisierte, wenn Rentsch vor Radarfallen warnen wolle, komme dies einer faktischen Aufhebung von Geschwindigkeitsbegrenzungen außerhalb solcher Anlagen gleich. Auch die Gewerkschaft der Polizei in Hessen lehnt solche Warnschilder ab.

Rentsch hatte sich im April auf der Verkehrsministerkonferenz für die Zulassung von Radarwarngeräten stark gemacht. Er fand dafür aber keine Mehrheit bei seinen Länder-Kollegen.

Die Idee von Florian Rentsch ist nicht neu. So begann man bereits in den 1980er Jahren in einzelnen Regionen Australiens weit vor den Radarkameras Warnschilder zu platzieren. Laut einer Studie der Monash University in Melbourne hätten Radarfallen mit Hinweisschildern die Unfallquote um 47 Prozent gesenkt.

DPA
juho/DPA