Wehrdienst Guttenberg will auch Basisausbildung kürzen

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg will im Zuge der Wehrdienstverkürzung auch die Grundausbildung der Soldaten reduzieren. Die Bundeswehr könne auch "mit einer zweimonatigen, sehr intensiven Basisausbildung Grundlagen setzen", sagte der CSU-Politiker am Mittwoch dem ARD-Hauptstadtstudio.

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg will im Zuge der Wehrdienstverkürzung auch die Grundausbildung der Soldaten reduzieren. Die Bundeswehr könne auch "mit einer zweimonatigen, sehr intensiven Basisausbildung Grundlagen setzen", sagte der CSU-Politiker am Mittwoch dem ARD-Hauptstadtstudio. Bisher dauert sie drei Monate. Zugleich bekräftigte Guttenberg, den Grundwehrdienst schon ab Oktober nur noch sechs statt neun Monate dauern zu lassen. Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Reinhold Robbe (SPD), kritisierte den Plan.

Wo nach einer zweimonatigen Grundausbildung "Ergänzungsbedarf" sei, könne man noch "flexibel ein Monatselement hinzufügen", erläuterte der Minister. Wichtig sei, dass die Zeit danach bereits Truppenzeit und "keine ungenutzte Zeit der jungen Menschen" sei.

Der Verteidigungsminister bekräftigte, die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Verkürzung der Wehrpflicht von neun auf sechs Monate vorziehen zu wollen. "Wir wollen zum 1.1.2011 umsetzen, allerdings schon zum 1. Oktober die ersten Soldatinnen und Soldaten einberufen, die unter die Sechs-Monate-Regelung fallen."

Robbe (SPD) wertete ebenfalls in der ARD die Verkürzung der Grundausbildung als wenig praktikabel: "Hier sagen mir alle Experten, insbesondere die Ausbilder, dass eine Mindestzeit von drei Monaten für eine Allgemeine Grundausbildung unabdingbar ist."

Zum Vorziehen der Wehrdienstverkürzung sagte Robbe dem "Kölner Stadt-Anzeiger", das werde in der Truppe "überwiegend sehr skeptisch gesehen, weil man dort im Augenblick noch nicht erkennen kann, in welche Richtung das Ganze gehen soll." Nach seiner Auffassung muss zumindest "gewährleistet sein, dass die jungen Männer, die künftig für sechs Monate eingezogen werden, darin eine Sinnhaftigkeit erkennen können".

Robbe sah zudem ein zunehmendes Problem in der demografischen Entwicklung und der schwieriger werdenden Personalauswahl in der Truppe. "Die Qualität der Bewerber nimmt ab", kritisierte er.

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