In der Politik hat die aktuelle Kriminalstatistik für große Aufregung gesorgt. Knapp sechs Millionen Straftaten wurden 2023 registriert, 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Bundesbürger scheint das hingegen nicht sonderlich zu verunsichern, wie eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des stern ergab. Eine große Mehrheit von 83 Prozent der Deutschen fühlt sich in ihrer Stadt oder Gemeinde sicher (48 Prozent) oder sogar sehr sicher (35 Prozent). Nur 16 Prozent geben an, sich weniger oder überhaupt nicht sicher zu fühlen. Gegenüber früheren Befragungen (2016-2023) bleiben die Zahlen praktisch unverändert.

Zwischen Ost- und Westdeutschen zeigten sich mit 81 bzw. 84 Prozent kaum Unterschiede beim Sicherheitsempfinden, ebenso wenig zwischen Männern und Frauen (jeweils 84 Prozent). Allerdings gibt es Abweichungen bei der Ausprägung des Sicherheitsgefühls: So geben unter 45-Jährige häufiger an, sich in ihrer Stadt oder Gemeinde "sehr sicher" zu fühlen, als Befragte ab 45 Jahren.
Sicherheit: Je größer der Ort, umso unsicherer
Große Unterschiede ergeben sich derweil zwischen Stadt und Land. In Städten über 500.000 Einwohnern fühlen sich 25 Prozent unsicher, in Städten und Gemeinden unter 5000 Einwohner sind es nur 9 Prozent.
Auch die Parteizugehörigkeit spielt eine große Rolle beim Sicherheitsgefühl. 34 Prozent der AfD-Anhänger fühlen sich an ihrem jeweiligen Lebens- und Wohnort weniger oder gar nicht sicher, bei denen der Grünen sind es hingegen nur 3 Prozent. Dies sei ein Hinweis darauf, dass das subjektive Sicherheitsempfinden nicht nur von der Wohnlage, sondern auch von der eigenen politischen bzw. ideologischen Einstellung geprägt werde, erklärt Peter Matuschek von Forsa.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa für die RTL-Gruppe Deutschland am 11. und 12. April 2024 erhoben. Datenbasis: 1001 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte