So ganz vertraut mit ihren neuen Rolle sind sie offenbar noch nicht, die Trumps. Nur zwei Tage nach der Wahl von Familienoberhaupt Donald zum US-Präsidenten stellte er sich zum ersten Mal als künftiges Staatsoberhaupt den Fragen der Presse - nebst Familie. Der Sender CBS hatte den Interview-Zuschlag bekommen und wurde in den Trumpschen Gold- und Marmorpalast an der New Yorker Fifth Avenue geladen. Da saßen sie sich nun gegenüber: die Interviewerin Lesley Stahl, die drei Trump-Damen im Kleid sowie die drei Trump-Herren im dunkelblauen Einreiher. Frage einen und sprich mit sechs - der Familiengesichtsausdruck wirkte eher, als säßen sie zu Gericht.
Wähl' einen Donald Trump, bekomme sechs Trumps
US-Präsidentschaften waren schon oft Family Business: die Kennedys etwa, die Bushs ebenfalls. Und die Clintons beinahe auch. Bill, Gatte der im Wahlkampf unterlegenden Hillary und ehemaliger US-Präsident, hatte vor seiner ersten Wahl 1992 sogar damit kokettiert, dass die Amerikaner nicht nur ihn als Staatsoberhaupt bekommen würden sondern ihn und Hillary. "Zwei für den Preis von einen", nannte er das damals. Jetzt, ein Vierteljahrhundert später, gibt es sechs zu dem Preis von einem.
Interessant an dieser Familienaufstellung ist auch die Sitzreihenfolge. Der President-elect thront nicht hervorgehoben vorne, sondern teilt sich die erste Reihe mit seiner Ehefrau Melania sowie seiner Tochter Ivanka. Sie gilt als wahre "First Lady", weil sie maßgeblich daran beteiligt war, ihren Vater ins Weiße Haus zu bugsieren. Sie ist auch die einzige, die in dieser Momentaufnahme so wirkt, als würde sie Lesley Stahl zuhören und folgen können - im Gegensatz zum Rest der Trumps, die eher so aussehen als seien sie wie Schmuckelemente um den nächsten US-Präsidenten herum drapiert worden,
