"Ich bleibe zu Hause", hat Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte die neuen drastischen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie zusammengefasst. Seine Regierung hat am Montagabend die Einschränkungen, die zuvor schon für einige Gebiete im Norden des Landes galten, auf das ganze Land ausgedehnt. Sie sollen bis zum 3. April gelten. Die Menschen dürfen nach den neuen Regeln nur aus wenigen Gründen ihr Haus verlassen. Als Ausnahmen gelten Einkaufsgänge, Arbeitswege, Arztbesuche oder die Hilfe alter oder kranker Verwandter. Der Besuch von Freunden oder Spaziergänge in anderen Orten sind untersagt.
Die Schließung aller Schulen, Universitäten und Kindergärten im ganzen Land wurde von Mitte März auf mindestens Anfang April verlängert. Die Skigebiete im ganzen Land werden bis zum 3. April geschlossen. Alle kulturellen, sportlichen, religiösen oder festlichen Veranstaltungen werden ausgesetzt. Kinos, Bars, Theater, Tanzschulen, Spielhallen, Casinos, Diskotheken, Fitnessstudios und ähnliche Einrichtungen müssen geschlossen bleiben. Dies gilt auch für alle Museen und Kulturstätten.
Bars und Restaurants können zwischen 6 und 18 Uhr geöffnet bleiben, sofern ein Sicherheitsabstand von mindestens einem Meter zwischen den Gästen eingehalten wird. Diese Verfügung gilt auch für andere kommerzielle Aktivitäten. Einkaufszentren und Kaufhäuser müssen an Feiertagen und den Vorabenden geschlossen bleiben.
10.000 Infizierte in Italien
Die Maßnahmen haben das öffentliche Leben in Italien so gut wie lahmgelegt. Ob Mailand, Venedig oder Rom – wo sich sonst tausende Touristen tummeln, herrscht nun gähnende Leere.
Sogar geschäftliche Reisen sollen vermieden werden. Öffentliche wie private Unternehmen sind aufgefordert, ihre Mitarbeiter in den Urlaub zu schicken.
Italien kämpft seit Wochen vergeblich gegen die rapide steigende Zahl von Infizierten und Toten durch die Covid-19-Lungenkrankheit. Mittlerweile haben sich fast 10.000 Menschen angesteckt, mehr als 460 sind gestorben.