Wer in der Bundesrepublik viel mit dem Rad unterwegs ist und auch auf Reisen Orte mit dem Drahtesel erkunden will, ist an so mancher Stelle Leid gewohnt. Radwege, die einfach im Nirvana enden, Schlagloch über Schlagloch oder enge Fahrbahnen, die man sich mit zahlreichen Autos und Lastwagen teilen muss. Doch in manchen Städten sind die Radfahrer:innen zufriedener als in anderen, wie der Fahrradklimatest des ADFC zeigt. Wenig überraschend wird es für Fahrradfreund:innen sein, dass Münster oder Freiburg im Breisgau zu den Siegern gehören. Aber auch Städte, die nicht unbedingt für Drahtesel berühmt sind, lassen sich mit dem Zweirad gut erkunden.
245.000 Radfahrer:innen haben bei der Umfrage des ADFC mitgemacht und die Fahrradfreundlichkeit ihrer Stadt bewertet. Die Umfrage findet in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr statt und wurde bereits zum zehnten Mal durchgeführt. Insgesamt 1114 Städte kamen in die Wertung. Alles in allem wird das Klima für Radfahrer:innen in Deutschland noch als befriedigend bewertet. Was oft bemängelt wird: 80 Prozent der Befragten finden die Radwege zu schmal. 72 Prozent sind mit den Falschparker-Kontrollen nicht zufrieden und ganze 70 Prozent der befragten Radfahrer:innen fühlen sich nicht sicher. Die Städte werden in der Gesamtwertung mit Schulnoten bewertet.
ADFC: Bei Fahrradfreundlichkeit tut sich vor allem in den Metropolen etwas
Die Umfrage des ADFC zeigt: An jenen Orten wo viel für das Rad getan wird, steigt auch die Zufriedenheit der Radfahrer:innen. Das passiert vor allem in den Metropolen der Bundesrepublik. "Frankfurt am Main, Hamburg und Köln sind die Aufsteiger-Spitzenstädte ihrer Ortsgrößenklasse. Hier hat sich das Fahrradklima so sehr verbessert, dass sie den Gesamtschnitt ihrer Klasse nach oben ziehen (Gesamtwertung 4,0)", heißt es vom ADFC.
Gute Noten vergeben die Befragten für die schnelle Erreichbarkeit des Stadtzentrums, die Öffnung von Einbahnstraßen für Radfahrende in Gegenrichtung und die Möglichkeit zum zügigen Radfahren. Nicht nur in Großstädten auch auf dem Land sind viele Radfahrer:innen unzufrieden. Ein Problem dort: Oft sind laut den Befragten die Nachbarorte nicht gut und komfortabel erreichbar.
Köln ist der größte Aufsteiger unter den Großstädten
Der ADFC hat die fahrradfreundlichsten Städte in ihrer jeweiligen Größe (nach Einwohnerzahl) und die größten Aufsteiger gekürt. Wettringen hat einen Sonderpreis erhalten und ist zum Spitzenreiter für Fahrradfreundlichkeit im ländlichen Raum gekürt worden.
Am meisten verbessert in puncto Fahrradfreundlichkeit haben sich:
- Köln (von 4,4 auf 4,2)
- Bonn (von 4,2 auf 3,8)
- Koblenz (von 4,7 auf 4,3)
- Landshut (von 4,2 auf 3,9)
- Bad Honnef (von 4,5 auf 3,6)
- Neuenkirchen (von 3,4 auf 2,9)
Wir zeigen jeweils die drei fahrradfreundlichsten Städte je Größenkategorie des Rankings in der Bildergalerie und liefern Tipps für einen Ausflug in die Stadt.