Silvester naht – und damit das Böllern, die Raketen, der stundenlange Lärm und die Verletzten. Zwar ist das Leuchten der Raketen am dunklen Himmel zum Jahreswechsel schön anzusehen – die Freude wird aber meist von den vielen Unfällen beim Hantieren mit legalem und illegalem Feuerwerk, der eskalierenden Gewalt auf den Straßen in einigen Großstädten, dem Feinstaub und der Angst verschreckter Menschen und Tiere überschattet. Doch die Knallerei zu Silvester hat Tradition bei uns und gehört einfach zum Jahreswechsel dazu.
Der deutsche Einzelhandel hat in den vergangenen Tagen alles geliefert bekommen, was Silvesterfans zum Böllern und Knallen benötigen und steht in den Startlöchern für den Verkauf der Pyrotechnik, die an diesem Donnerstag beginnt. Gesetzlich ist dieser Verkauf auf die letzten drei Werktage des Jahres beschränkt. Da Silvester dieses Jahr auf einen Sonntag fällt, kann man sich bereits ab dem am 28. Dezember mit Feuerwerkskörpern eindecken.
Der Bundesverband Pyrotechnik mahnte am Mittwoch einen verantwortungsvollen Umgang mit seinen Erzeugnissen an und warnte zudem vor illegaler Ware. Zum "kleinen Einmaleins des Silvesterfeuerwerks" gehöre auch, dass man "bis nach dem Feuerwerk auf Alkohol verzichten soll", wurde der Verbandsvorsitzende Ingo Schubert in den Nachrichten zitiert.
Wer Silvester knallen möchte, muss allerdings noch ein paar ganz offizielle Regeln beachten. Denn Feuerwerk und Böller sind nicht überall erlaubt. Streng gesetzlich verboten sind diese – übrigens das ganze Jahr – vor Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen sowie Reet- und Fachwerkhäusern.
Feuerwerk unter anderem an Orten mit großen Menschenansammlungen verboten
Zudem richten manche Städte temporäre Verbots-Regionen zu Silvester ein, etwa an zentralen Plätzen und beliebten Party-Zonen in Berlin, Hamburg, München, Hannover, Bremen, Nürnberg, Trier, Weimar und Göttingen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) in einer Umfrage kurz vor dem Jahreswechsel herausfand. Als Begründungen für diese zeitweiligen Feuerwerks-Verbote wird meist die Verletzungsgefahr angeführt: Wenn Hunderte Menschen eng zusammen feiern und Böller falsch gezündet werden, ist die Verletzungsgefahr groß. Auch der Brandschutz spielt eine Rolle, besonders an historischen Orten mit Holz- oder Fachwerkhäusern. Andere Verbote werden mit Blick auf den Schutz für die Umwelt oder Tiere erlassen.
Unsere Fotostrecke greift exemplarisch ein paar Orte heraus, an denen man um den Jahreswechsel keine Böller oder Raketen zünden darf.
Quellen: Material von dpa / RBB
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