Der Historiker Marcello La Speranza und der Fotograf Lukas Arnold haben sich in eine andere Welt begeben, jenseits der Postkartenklischees von Wien. Die beiden sind in Ruinen eingestiegen, in die obersten Stockwerke eines verlassenen Kaufhauses hinauf- und in so machen Keller und Gruft hinabgestiegen, sei es in der Inneren Stadt oder in den Außenbezirken Wiens.
Sie nennen sich "Urbexer", ein Begriff, der für "Urban Exploration" steht – gemeint ist das Entdecken und fotografische Dokumentieren sogenannter Lost Places. "Eine wachsende Stadt entwickelt sich immer weiter und immer weiter; wir können diesen Prozess nicht aufhalten", schreiben La Speranza und Arnold im Vorwort zu ihrem Buch "Verfallene Orte in Wien", das jetzt im Elsengold Verlag in Berlin erschienen ist und den Zustand von Gebäuden mit Text und Bildern festhält, die teilweise schon von Baggern eingerissen sind oder weiterhin vor sich hindämmern.
Insgesamt stellt das Duo 22 Lost Places in der österreichischen Hauptstadt vor. Anders als andere Bücher zu demselben Thema haben sie den Rahmen weiter gefasst: Auch Schriften an zerbröckelnden Hausfassaden, abgebrannte und abgerissene Häuser und ein Friedhof wurden in ihr Repertoire miteinbezogen.
Schade nur, dass die Druckqualität des großformatigen Werkes zum Teil miserabel ist. Viele Bilder wirken kontrastarm und saufen durch eine falsche Papierwahl regelrecht ab. Auch sind die in grellem Orange unterlegten Textblöcke der Bildunterschriften gewöhnungsbedürftig , die das Layout dominieren und dadurch manche Aufnahme in den Hintergrund treten lassen.
Weitere Infos: https://elsengold.de, www.forscherteam-wiener-unterwelten.at
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