Sie sind längst abgezogen, doch haben sie ihre Spuren hinterlassen, weil kaum eine geordnete Übergabe erfolgte: die 340.000 Angehörigen der "Westgruppe der Truppen", wie sich die ehemalige "Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland " (GSSD) ab 1989 nannte.
Ihre militärische Ausrüstung nahmen die Soldaten bis zum vollständigen Abzug im Jahre 1994 von den mehr als 600 Standorten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR mit. Doch zurück blieben die Kasernen, Flugplätze, Denkmäler und Truppenübungsgelände, die zum Teil eine jahrzehntelange Vorgeschichte hatten. Denn zuvor wurden die militärischen Objekte bereits vor und im Zweiten Weltkrieg von den Deutschen genutzt.
Bei der Fülle der Liegenschaften gab es zunächst kaum Überlegungen für eine neue Nutzung. So blieben die Anlagen weitgehend sich selbst überlassen und dem Verfall preisgegeben: Sie wurden zu vergessenen Orten, sogenannten "Lost Places".
Diese verwunschenen Orte üben auf Fotografen ihren ganz besonderen Reiz aus. Der Jaron Verlag in Berlin dokumentiert seit Jahren mit seiner Buchserie "Geisterstätten" vor allen Lost Places in den ostdeutschen Bundesländern. Bisher sind Bände zu den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und zu den Städten Berlin, Leipzig und Dresden erschienen.
Zum Jubiläum "25 Jahre Abzug der Westgruppe der Truppen" ist das Buch "Geisterstätten der Sowjets –
Vergessene Orte in Osten Deutschlands" erschienen. Die Autoren und Fotografen begaben sich auf Spurensuche und haben dafür die Militärgelände der ehemaligen Besatzer durchstreift.
Auf den folgenden Seiten der Fotostrecke oben stellen wir einige dieser "Lost Places" vor.
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