Leipzig gilt unter jungen Leuten als hippe Uni-Stadt, und Dresden ist wegen seiner Kunstschätze bei Touristen attraktiv. Doch in beiden Metropolen und in der Provinz des Freistaates Sachsen existieren auch schaurig-schöne Sehenswürdigkeiten, die auf "Urbexer" eine große Anziehungskraft ausüben.
Gemeint sind vergessene Orte, die seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, dem Verfall preisgegeben sind. Diese Lost Places werden gerne von "Urbexer" aufgesucht. Der Begriff steht für "Urban Exploration" - gemeint ist das Entdecken und fotografische Dokumentieren sogenannter Lost Places, eine in den vergangenen Jahren in Mode gekommene Freizeitbeschäftigung.
Betreten strengstens verboten
Dafür sind ein ganz besonderer Spürsinn, extrem gute Ortskenntnisse und eine gehörige Portion Mut erforderlich. Denn das Vordringen auf gesperrte Grundstücke und das Eindringen in einsturzgefährdete Gebäude kann gefährlich werden. Die Abenteurer müssen sich vor morschen Decken in Acht nehmen und über Treppen steigen, deren Stufen vielleicht ins Nichts führen.
Das Autorenduo Arno Specht und Uwe Schimunek scheut kein Risiko. Die Lost-Places-Profis haben in den letzten Jahren Dutzende von leerstehenden Hotels, Kliniken, Wohnhäuser und Industrieanlagen durchstreift und ihre Entdeckungen in Wort und Bild veröffentlicht.

Nach dem Band "Geisterstätten Thüringen" ist auch ihr Band "Geisterstätten - vergessene Orte Sachsen" im Jaron Verlag erschienen. Das Buch versammelt 14 Objekte des Bundeslandes, die sich selbst überlassen und dem Verfall preisgegeben sind.
"Als Reiseführer will sich das Buch nicht verstanden wissen. Denn für klassische Besichtigungen sind baufällige Gebäude nur bedingt geeignet", schreibt Arno Specht im Vorwort. "Vielmehr will es dazu einladen, auf eine gedankliche Reise in die Vergangenheit zu gehen."
Auf den folgenden Seite der Fotostrecke stellen wir vier vergessene Ort vor.
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