Normalerweise liegen zwischen diesen Sehenswürdigkeiten Hunderte und Tausende von Kilometern: Der Karnak-Tempel und die Pyramiden liegen in Ägypten, das Märchenschloss von Ludwig II. ragt in den Himmel des Allgäu, und die Kleine Meerjungfrau ruht als Bronzefigur auf einem Findling im Hafen von Kopenhagen.
Doch in China gibt es einen Ort, wo zwischen diesen historischen Baudenkmälern und Skulpturen nur wenige Schritte liegen. Es handelt sich um mehr oder weniger schlechte Reproduktionen für einen Themenpark in Wuhan.
Traurige Tristesse in Zentralchina
Der Wanguo Park entstand um die Jahrtausendwende und war als Ausflugsziel für die 10 Millionen Bewohner der Stadt Wuhan geplant, eine Metropole in der Hubei-Provinz in Zentralchina. Doch zu einer Eröffnung des historischen Vergnügungsparks mit seinen meist im Maßstab stark verkleinerten Nachbauten kam es nie.
Seit fast 20 Jahren sind die meist aus Beton gefertigten Tempel, Pyramiden und Schlösser sich selbst überlassen. Besucher gibt es so gut wie keine. Nur vereinzelt wagen sich Personen auf das Gelände und knipsen sich mit ihren Smartphones gegenseitig vor den Resten der Parkanlage. Im Gegensatz zu dem konservierenden Wüstenklima wie in Ägypten setzen die Pyramiden in Wuhan durch das teilweise raue und feuchte Klima grüne Moosschichten an.
In anderen Regionen Chinas existieren weitere Nachbauten berühmter Attraktionen aus der ganzen Welt, die nicht dem Verfall preisgegeben sind, sondern sich großer Beliebtheit erfreuen.

Dazu gehören der Schiefe Turm von Pisa im Maßstab 1:4 in Shanghai, eine Kopie des Weißen Hauses und Kapitols im Beijing World Park oder der ein Quadratkilometer große Nachbau des österreichischen Dorfes Hallstatt inklusive Kirchturm, Dorfplatz, pastellfarbenen Häusern und Engelsstatue in der südchinesischen Provinz Guangdong.
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