Als das Territorium an der Südspitze der Malaiischen Halbinsel vor 50 Jahren seine Souveränität erklärte, waren die Voraussetzungen für eine rosige Zukunft denkbar schlecht. Nach Unruhen in der Stadt war Singapur am 7. August 1965 aus der Malaysischen Föderation ausgeschlossen worden. Das Land, das mit 700 Quadratkilometern von der Fläche her noch kleiner als Hamburg ist, verfügte weder über Bodenschätze, Hinterland noch über irgendeine nennenswerte Industrie.
Doch Singapurs Staatsgründer Lee Kuan Yew regierte mit eiserner Hand und einem strategischen Masterplan: Innerhalb weniger Jahrzehnte schaffte Singapur den Sprung vom Entwicklungsland zur internationalen Banken- und Handelsmetropole mit Hochhäusern, einem der wichtigsten Containerhäfen der Welt und wurde zu einem der beliebtesten Touristenzielen Asiens.
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Boat Quay mit Singapore River
Unzählige Boote dümpelten auf dem damals verdreckten Fluss, der sich durch die Stadt schlängelt. Das Gebiet galt als malariaverseucht. Heute recken sich dagegen Wolkenkratzer in den Himmel, in das alte Kolonialgebäude rechts zog das Asian Civilisations Museum ein. Am hinteren Boat Kai wurden die alten Häuser renoviert - Singapurs Ausgehmeile mit Kneipen und Restaurants.
City Hall im Herzen der Stadt
Landgewinnung hat es möglich gemacht, dass die Fläche der Stadt im Zentrum wuchs und neue Gebäude entstanden: vom weißen Rathaus mit Turm über die beiden rundlichen Esplanade-Veranstaltungshallen bis zum Riesenrad Singapore Flyer am rechten Bildrand. Das alte Gebäude des Postamtes wurde inzwischen zu einem der besten Hotels Singapurs umgebaut und trägt den Namen The Fullerton .
Ausflug nach Sentosa
Wie sehr sich der Hafen vergrößert hat, zeigt das Bild aus der Seilbahn zur südlich vorgelagerten Insel Sentosa - heute ein Freizeitareal mit Vergnügungsparks und Stränden. Mit knapp 34 Millionen umgeschlagenen Standardcontainern im Jahre 2014 ist Singapur nach Shanghai der zweitgrößte der Welt.
Flaniermeile am Singapore River
Am Ufer des Singpore Rivers lauschten damals Arbeiter den Abenteuern eines Geschichtenerzählers. Heute unterhalten Straßenmusikanten die Passanten. Singapur zählt 5,5 Millionen Einwohner: 73 Prozent sind chinesischer Herkunft, 13 Prozent Malaien und neun Prozent haben indische Vorfahren.
Brückenschlag nach Malaysia
Wasser trennt das Inselreich Singapur von Malaysia. Doch zwei Kombinationen aus Dämmen und Brücken schaffen Verbindungen. Wo für 50 Jahren noch plattes Land war, ragen heute Hochhäuser in den Himmel am Äquator.
Formel-1-Rennen auf den Straßen der Stadt
Der Thomson Road Circuit war in den 60er Jahren der Austragungsort des Malaysian Grand Prix. Seit 2008 wird der Große Preis von Singapur auf dem Marina Bay Circuit veranstaltet, dem einzigen Nachtrennen des Formel-1-Zirkus.
Abends am Clarke Quay
Oberhalb des Boat Quay wird die Uferpromenade am Singapore River der Clarke Quay genannt. Längst sind die alten Lagerhäuser kein Umschlagplatz mehr für Waren, sondern dienen jetzt dem Vergnügen von Einheimischen und Touristen - Clubs, Restaurants und Cocktailbars sind hier untergebracht.