Lufthansa Comeback der "fetten Gans": Der Airbus A380 startet bald wieder ab München

Ein Flugzeug vom Typ Airbus A380 auf dem Rollfeld in München
Ein Airbus-A380 bei seiner Ankunft am Mittwoch auf dem Flughafen in München. Die Lufthansa könnte sogar alle ihre eingemotteten Maschinen dieses Type reaktivieren, wird spekuliert.
© Sven Simon / Imago Images
Die Lufthansa will mit dem Airbus A380 wieder Ziele in den USA ansteuern. In München laufen dafür die letzten Vorbereitungen – der erste der zuvor eingemotteten Riesenjets landete bereits in Bayern.

Die A380 ist zurück in München: Am Mittwoch landete der erste Riesenjet, den die Lufthansa jetzt wieder reaktivieren will, am Flughafen der bayerischen Landeshauptstadt. Von dort aus will die Airline künftig wieder Ziele mit dem größten Passagierflugzeug der Welt ansteuern, das jemals in Serie produziert wurde.

Als der Airbus A380 von vielen Fluglinien außer Dienst gestellt wurde und der europäische Flugzeughersteller die Produktion einstellte, waren viele Flugzeugfans auf der ganzen Welt traurig. Denn der einstige Airbus-Hoffnungsträger ist eine Legende der Luftfahrt: Die vierstrahlige Maschine ist 73 Meter lang, 24 Meter hoch und kann mit einem Startgewicht bis zu 560 Tonnen abheben. Mehr als 850 Passagiere haben – je nach Ausstattung – dort maximal Platz. In der Version der Lufthansa sind es laut dem Unternehmen 509 Reisende. Wegen der enormen Ausmaße wurde der Flieger von Airbus-Mitarbeitern einst auch "fette Gans" genannt.

Warum der Airbus A380 eingemottet wurde

Die gigantischen Dimensionen waren allerdings auch das größte Problem des europäischen Vorzeige-Flugzeugs: Angesichts des vergleichsweise hohen Treibstoffverbrauchs beklagten Fluglinien Schwierigkeiten mit der Profitabilität. Die Maschine galt bereits einige Jahre nach dem Start als überdimensioniert und wurde teils schon vor der Corona-Pandemie von manchen Airbus-Kunden wieder aus ihren Flotten herausgenommen.

Und nun das Comeback – denn die Nachfrage nach Langstreckenflügen hat jüngst stark angezogen und neue Flugzeuge können nicht so schnell ausgeliefert werden, wie die Airlines es sich wünschen würden, schreiben Branchenexperten. Die Lufthansa wird mit der A380 ab dem 1. Juni die Strecke München – Boston bedienen. Und das "nach beinahe drei Jahren Auszeit", wie das Unternehmen in dieser Woche mitteilte.

Ab dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, dem 4. Juli, steuert das Riesen-Flugzeug auch New York an – ebenfalls von München aus. Alle A380, die die Lufthansa wieder in den Dienst stellen wird, sollen nach Medieninformationen in der bayerischen Landeshauptstadt stationiert werden.

Bis Ende des Jahres sollen wieder vier Airbus A380 für die Lufthansa auf der Langestrecke unterwegs sein. Insgesamt werden nach offiziellen Angaben sechs der Maschinen reaktiviert.

Boston und New York künftig wohl nicht die einzigen Ziele der Lufthansa mit der A380

In der Lufthansa-Flotte waren einst 14 Airbus A380 im Dienst, sechs davon verkaufte das Unternehmen an den Hersteller Airbus, die übrigen acht Maschinen mottete die Airline ein. Die Branchen-Website "Aero.de" spekuliert, insgesamt könnte die Lufthansa alle acht im Konzern verbliebenen Maschinen wieder in den Dienst zurückholen. Möglicherweise werde der Riesenjet auch in Richtung Indien eingesetzt werden.

Bis dahin wird es aber wohl noch ein paar Monate dauern. Zunächst wurde an diesem Mittwoch der erste reaktivierte Airbus A380 von Frankfurt nach München überstellt, wo das Flugzeug nochmal komplett durchgecheckt werden wird. Auch müssen die Piloten Übungsflüge mit der Maschine absolvieren.

Laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks könnte der Einsatz des A380 bei der Lufthansa jedoch nur temporär sein – die Rede ist von drei oder vier Jahren.

Sehen Sie in der Fotostrecke: Ende der Langzeit-Einlagerung für fünf der einst 14 Airbus A380 der Lufthansa: Der Luftfahrtfotograf Dietmar Plath war bei der Reaktivierung der Riesenjets im spanischen Teruel dabei. Wir zeigen seine exklusiven Fotos.

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