Die Lufthansa will ihre reaktivierten Großraumjets vom Typ Airbus A380 in München stationieren. Es gehe zum Sommerflugplan 2023 um vier bis fünf Maschinen, sagte Unternehmenschef Carsten Spohr am Mittwoch auf einer internen Veranstaltung. Das Unternehmen bestätigte entsprechende Informationen des Portals aerotelegraph.com. Die Strecken stünden noch nicht fest.
Für die Landeshauptstadt spricht im Vergleich zum Drehkreuz Frankfurt die Personalsituation bei den Piloten. Weil derzeit nur 14 Lufthanseaten eine gültige Lizenz für das größte Serien-Passagierflugzeug der Welt besitzen, sollen künftig auch Piloten der kleineren A350 in Doppelzulassung eingesetzt werden.
Auch die A350 startet und landet in München, während in Frankfurt überwiegend Boeing-Maschinen und ihre Piloten stationiert sind. Die Wartungsinfrastruktur für die A380 hält Lufthansa in Frankfurt vor.
Eventuell mehr als fünf Airbus A380
Von ihren einstmals 14 A380 besitzt Lufthansa noch acht Maschinen, während sechs weitere bereits vor der Corona-Krise zu einem ungenannten Preis an den Hersteller Airbus zurückgegangen waren. Die Gesellschaft will die zwischenzeitlich stillgelegten Riesen-Jets mit jeweils 509 Sitzen reaktivieren, weil die Langstreckennachfrage stark angezogen hat und Boeing die Lieferung neuer Flugzeuge verschoben hat. Bei einer entsprechenden Nachfrage könnten sogar weitere A380 aktiviert werden, kündigte Spohr an.
Neben den Flugzielen bleibt auch unklar, ob die Jets eine neue Kabinenausstattung erhalten. Die Business Class gilt im Vergleich zu anderen Airlines mit einer 2-2-2er-Bestuhlung im Oberdeck als nicht mehr zeitgemäß.
Lufthansa wollte eigentlich mit Indienststellung der Boeing 777X eine neue Business Class einführen. Doch deren Zulassung verzögert sich weiterhin. Die Airline rechnet nicht vor einer Übernahme des ersten Exemplars des neuen Langstreckenjets vor dem Jahr 2025.

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