Die Luftfahrt ist auf der Suche nach alternativen Antrieben. Dafür will der europäische Hersteller Airbus unter anderem das sogenannte "Open Fan"-Konzept testen – am größten Passagierflugzeug der Welt, dem Airbus A380. In den kommenden Jahren will der Konzern einen Testflieger auf die Rollbahn bringen und dort das innere Triebwerk auf der linken Seite tauschen.

Der Antrieb, auch "Propfan" genannt, wird von CFM gebaut. Airbus verspricht sich eine Kombination aus der hohen Leistung eines Mantelstromtriebwerks und dem vergleichsweise geringen Verbrauch eines Propellermotors. Zusätzlich soll das neue Triebwerk leiser sein. Wer in Flugschneisen des A380 lebt, wird sich bedanken.
Mehr als 10 Jahre Arbeit
In einem Herstellervideo kann man sehen, dass sich die Triebwerke sowohl für die Montage unter den Tragflächen, als auch am Heck eignen sollen. Zudem setzen sich Airbus und CFM als Ziel, dass das Triebwerk auch für nachhaltige Treibstoffe gerüstet sein soll.
Airbus hofft, dass die neuen Antriebe Mitte der 2030er Jahre einsatzbereit sind, allerdings kommt auf die Forschenden viel Arbeit zu. Zunächst soll das Triebwerk am Boden getestet werden. Anschließend kommt es an den Versuchsflieger, der speziell für solche Tests ausgerüstet ist.
Ungewöhnliche Optik
Einmal montiert, folgen zahlreiche Experimente. So plant Airbus eine ganze Reihe technischer Prüfungen, etwa das Verhalten des Triebwerks am Flugzeug und die aerodynamischen Eigenschaften. Schall ist, wie eingangs erwähnt, ebenfalls ein wichtiges Kriterium – nicht nur für Menschen am Boden, sondern auch Passagiere an Bord. Danach soll die Maschine außerdem auf ihre hybrid-elektrischen Fähigkeiten geprüft, und die Kompatibilität zu nachhaltigen Treibstoffen sichergestellt werden.
Die beteiligten Unternehmen forschen schon seit den Achtzigerjahren an "Open Fan"-Triebwerken, die Montage der Propeller variiert von Versuch zu Versuch sehr stark. Das aktuelle Konzept sieht vor, dass sich an der Vorderseite zwei Schaufelsätze befinden, wobei sich nur der vordere Propeller drehen soll. Die hinteren Schaufeln dienen als "Statoren", die den Luftstrom lenken sollen. Von vorne sieht es dann aus, als wäre der A380 ein Propellerflugzeug.
Quelle: Airbus