Bei Lewis Ellis war der Frust groß, als er nach einem Flug von Bangkok nach Doha bemerkte, dass er seine Airpods im Flugzeug vergessen hatte. Doch während er sich zunächst wegen seiner eigenen Nachlässigkeit vor allem über sich selbst ärgerte, wandte sich seine Wut wenig später gegen jemand anderen: Ellis musste feststellen, dass jemand seine Kopfhörer mitgenommen hatte.
Als sich seine Hoffnung, die Geräte am Flughafen wiederzubekommen, nicht erfüllte, schaute der Mann aus Manchester in die "Find my app"-Funktion seines Handys. Damit lässt sich der Standort von Apple-Geräten mit dem iPhone verfolgen. Wie Ellis aus den Daten entnehmen konnte, befanden sich seine Kopfhörer (und wer auch immer sie mitgenommen hatte), bereits in einem anderen Teil der Welt.
Jagd nach gestohlenen Airpods
Statt die Angelegenheit abzuhaken und sich neue Airpods zu kaufen, nahm der 31-Jährige die Herausforderung an. Er wollte unbedingt den Dieb überführen – und seinen Besitz zurückhaben. Per App hatte er stets den Standort seiner Kopfhörer im Blick. "Ich konnte ihnen dabei zusehen, wie sie nicht weniger als fünf Monate lang um die Welt reisten", sagte er dem Portal "Nice to know".
Als seine Geräte nach einem Ausflug in den Himalaya wieder nach Doha zurückkehrte, konnte Ellis das nicht länger auf sich sitzen lassen. Er beschloss, zusammen mit einem Freund hinterherzureisen und den Dieb in Doha zu stellen: "Wir waren auf der Jagd. Es war ein Abenteuer und fühlte sich an wie eine Schatzsuche im Film."
Sagen, Mythen und Verbrechen: Das sind Deutschlands Lost Places mit Gänsehautgarantie

Kilometerlange Kanäle, dunkelgrüne Gewässer, ausgedehnte Sümpfe, dichtes Grün: Wer schon einmal im Spreewald im südöstlichen Brandenburg Urlaub gemacht hat, weiß, dass man nicht viel Fantasie braucht, um in dieser einmaligen Landschaft Sagen und Mythen zu vermuten. Entscheidend geprägt wurde sie durch die Sorben, eine deutsche Minderheit, die mit ihrer Kultur unser Land bis heute bereichert.
6500 Kilometer Weg, 2300 Euro Kosten
In Doha machte er das Apartment des unrechtmäßigen Besitzers seiner Airpods ausfindig, lauerte ihm tagelang auf und konfrontierte ihn schließlich. Dass die Kopfhörer ihm gehörten, konnte er mit der Box des Herstellers beweisen, auf der die Seriennummer aufgedruckt war. Tatsächlich bekam er seinen Besitz ohne Probleme wieder zurück, wie er sagte.

6500 Kilometer legte Ellis dafür per Flugzeug zurück. Die Reisen kosteten ihn umgerechnet mehr als 2300 Euro. Trotzdem habe er eine Menge Spaß auf seiner Jagd nach den verlorenen Airpods gehabt, meint Lewis Ellis: "Ich habe eigentlich nicht wirklich erwartet, dass ich sie zurückbekomme. Aber es ist toll, dass ich es geschafft habe, sie zu finden – jetzt muss ich mir keine neuen kaufen."
Quellen: "Nice to know" / Lewis Ellis auf Youtube