USA Tödliche Gefahr für Vögel: Grand-Canyon-Ranger warnen vor Liebesschlössern

Grand Canyon
Der Grand Canyon in Arizona zieht jährlich Millionen Touristen an
© Cavan Images / Imago Images
Paare bringen gern Liebesschlösser an Zäunen und Aussichtspunkten am Grand Canyon an. Doch die können für ohnehin schon vom Aussterben bedrohte Kondore gefährlich werden.

Die einen halten sie für unerträglichen Kitsch, für andere hingegen sind Liebesschlösser eine romantische Geste. Paare schwören sich die ewige Liebe und befestigen ein Schloss, auf dem die Namen der Partner stehen, beispielsweise an einem Brückengeländer.

Wie lange diese Beziehungen dann wirklich halten, sei einmal dahingestellt. Doch ganz unabhängig von der Liebe zwischen zwei Menschen können die Schlösser unromantische Folgen haben – davor warnt der Grand-Canyon-Nationalpark. Die Ranger im US-Bundesstaat Arizona gehen deshalb kompromisslos dagegen vor: "Liebe ist stark, aber nicht so stark wie unsere Bolzenschneider", heißt es in einem Post auf Facebook. Der Grund für die knallharte Ansage: Die Liebesschlösser an den Zäunen stellen eine tödliche Gefahr für die Kondore, die in dem Nationalpark leben, dar.

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Grand Canyon: Kondore fressen Schlüssel der Liebesschlösser

Genauer gesagt geht es dabei um die zu den Schlössern gehörenden Schlüssel. Diese werfen viele Paare als Zeichen ihrer unerschütterlichen Liebe in die berühmte, bis zu 1800 Meter tiefe Schlucht. Dort stürzen sich die Kondore darauf. "Kondore sind neugierige Tiere, die ähnlich wie kleine Kinder fremdartige Dinge mit dem Schnabel untersuchen. Außerdem lieben Kondore glänzende Sachen. Wenn sie eine Münze, eine Verpackung oder einen glänzendes Metallgegenstand wie einen weggeworfenen Schlüssel entdecken, könnten sie ihn fressen", schreibt der Nationalpark auf Facebook.

Die Vögel können das Metall allerdings nicht verdauen. "Wenn ein Kondor zu viele solcher Gegenstände aufnimmt, könnte er sterben", warnen die Ranger. Zur Illustration haben sie eine Röngenaufnahme eines Kondors beigefügt, in dessen Verdauungstrakt deutlich Metallgegenstände zu erkennen sind. Das Tier musste mit einer Notoperation gerettet werden. Die Kalifornischen Kondore, die in den USA heimisch sind, sind ohnehin bereits vom Aussterben bedroht. Zwischen 1987 bis 1992 galt die Art in freier Wildbahn sogar bereits als ausgestorben. Durch ein Erhaltungsprogramm einiger Zoos in den USA gibt es mittlerweile immerhin wieder fast 350 Exemplare in Freiheit.

Um die Sicherheit der Tiere und auch die Ordnung im Nationalpark zu gewährleisten, werden am Grand Canyon alle zwei Jahre die Liebesschlösser entfernt. Die Parkwächter appellieren an die Besucher, auf diese Art der Liebesbekundung zu verzichten: "Die Leute denken, ein Schloss an einem Aussichtspunkt zu hinterlassen, sei eine großartige Möglichkeit, ihre Liebe für jemanden zu zeigen. Das ist es nicht. Schlösser an unseren Zäunen zu hinterlassen, ist illegale Abfallentsorgung und wie eine Form von Graffiti."

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