Seit die Arbeit im Homeoffice Standard geworden ist, bleiben die Inlandsflüge in Japan oft leer. Mit einem ungewöhnlichen Angebot will eine Airline die Menschen nun wieder auf Geschäftsreisen locken.
Ist es eine geniale und praktische Idee, oder eine, die aus rein wirtschaftlicher Not entstanden ist? Das wird sich wohl in näherer Zukunft zeigen: Die japanische Airline Star Flyer Inc. jedenfalls hat einen Plan geschmiedet, der dafür sorgen soll, dass die noch immer oft leeren Sitze in den Maschinen wieder mit Passagieren besetzt werden können.
Sie möchte eine Flatrate einführen: Für umgerechnet 1300 Euro im Monat können Reisende dann unbegrenzt häufig zwischen speziellen Flughäfen hin- und herfliegen.
Japan kurz nach der Öffnung: Vintage-Fotografien zeigen das ursprüngliche Land
1/11
Reise nach Fernost, zu den Wurzeln der japanischen Kultur. Der Bildband "Japan 1900" zeigt colorierte Schwarz-Weiß-Fotografien aus der Meiji-Zeit, als sich das Land nach langer Isloation öffnete.
Die Airline hatte dazu eine clevere Idee: Sie richtet ihr Angebot speziell an Angestellte, die hauptsächlich aus dem Homeoffice arbeiten und während der Corona-Pandemie einen Remote-Job in einer anderen, oft weit entfernten Stadt angenommen haben.
Nun, da die Beschränkungen größtenteils wieder aufgehoben worden sind, gibt es in den Firmen wieder häufiger Präsenztermine, Meetings, Workshops oder Konferenzen etc. – dennoch wollen dafür viele Angestellte nicht komplett umziehen. Ihnen unterbreitet Star Flyer Inc. nun dieses attraktive Angebot.
Acht coole Reiseziele in Europa, die auch noch gut für Ihre CO2-Bilanz sind
1/8
Nachhaltigkeit und Reisen: Von Hamburg nach Kopenhagen
Ab Hamburg Städtetrip: Kopenhagen
Unterkommen: Die Guldsmeden-Hotels haben einen Plan für Nachhaltigkeits-Management erstellt, der im Netz frei einsehbar ist. Ein Blick darauf zeigt: Da hat sich jemand Gedanken gemacht. Denn neben dem Verwenden vorrangig regionaler Produkte mit einem Fleisch-Veggie-Verhältnis von 20 zu 80 Prozent, ist sogar von der Wasserversorgung (ausschließlich Leitungswasser) über die Servietten (100 Prozent recycelt) bis zur Klimaanlage (gibt es nicht) alles ökologisch durchdacht.
Kosten: Die von der Initiative "Green Globe" zertifizierten Hotels bieten Zimmer für jedes Budget. Sei es das Fünf-Sterne-Hideaway für #Urbanjungle-Fans oder die Budget-Variante mitten im quirligen Zentrum Kopenhagens.
Hinkommen: Mit dem guten, alten Flixbus kommt ihr in rund fünfeinhalb Stunden und ab 20 Euro von Hamburg in die dänische Hauptstadt. Der Preis für die Fähre ist inbegriffen. Wer lieber mit der Bahn fährt, kann auch den Direktzug von Hamburg nach Kopenhagen nehmen. Wer früh bucht, kann sich super günstige Tickets ergattern. Die Fahrt dauert etwas mehr als vier Stunden. Das Coole: Der Zug fährt auf die Fähre und dort kann man auch aussteigen.
Die Airline argumentiert, dass der Preis für die Flatrate nicht viel höher als die durchschnittliche Miete in einer Großstadt sei. Die angebotenen Flüge decken die besonders nachgefragten Strecken in Japan ab: Flieger verkehren zwischen der im Süden liegenden Großstadt Fukuoka, dem nahegelegenen Kitakyushu und der weiter im Nordosten liegenden Hauptstadt Tokio.
"Im Vergleich zu touristischen Reisen werden Geschäftsreisen noch immer kaum nachgefragt", erklärt Yuki Furuse von Star Flyer Inc. "Das ist einer der Gründe, warum wir die aktuelle Situation der Remote-Arbeite nutzen möchten, um wieder mehr Nachfrage zu generieren."
Service über den Wolken: Als es noch Hummer und Schnittchen an Bord gab
1/14
Kein Essen im Plastikschälchen oder ein Snack gegen Bargeld: Im vorderen Teil der Boeing 747 wird jeder Gang des Bordmenüs nach den Wünschen des Passagiers individuell zusammengestellt.
In Japan haben Airlines allerdings ein Problem: Die exzellenten Bahnverbindungen im ganzen Land. Nahezu alle größeren Städte lassen sich in vergleichsweise kurzer Zeit bequem mit den stets pünktlichen Schnellzügen erreichen.
Doch auch hier hat die Nachfrage durch die Pandemie stark nachgelassen, es mussten bereits Stellen gestrichen werden. Ob also die japanische Airline mehr Glück damit hat, die Menschen wieder auf Geschäftsreisen zu locken, wird sich erst zeigen müssen.