Reise Hadsch teuer wie nie – viele Muslime können sich die Pilgerreise nach Mekka in diesem Jahr nicht leisten

Für viele Muslime ist der Hadsch derzeit kaum bezahlbar
Für viele Muslime ist der Hadsch derzeit kaum bezahlbar
© rudi_suardi / Getty Images
Die Wallfahrt nach Mekka und zum Berg Arafat sollen gläubige Muslime möglichst einmal im Leben absolvieren. Doch für viele wird dies 2023 zum Problem.

Eine der fünf Säulen des Islam ist die Wallfahrt zum Berg Arafat und nach Mekka – der sogenannte Hadsch. Einmal im Leben soll jeder gesunde Muslim und jede gesunde Muslima diese Reise nach Saudi-Arabien machen, sofern es irgendwie möglich ist. Doch nachdem der Hadsch wegen der Corona-Pandemie zwei Jahre streng eingeschränkt und für Gläubige außerhalb des Landes nahezu unmöglich war, stehen viele Menschen nun vor einem anderen Problem: Der Zutritt zu den heiligen Stätten ist zwar wieder möglich, die Preise für die Pilgerreise sind jedoch deutlich höher als noch vor der Pandemie.

Ein Reiseleiter aus Ägypten, wo mehr als 90 Millionen Muslime leben, sagte gegenüber der BBC etwa: "Die Anzahl der Buchungen ist in diesem Jahr deutlich zurückgegangen. Es ist einfach zu teuer für viele Leute." Für einen ägyptischen Pilger würde die Reise rund 4000 Euro kosten. Rund das Doppelte im Vergleich zu früher. In Ägypten kommen allerdings zum weltweiten Problem der Preissteigerungen durch die Corona-Nachwehen und den Krieg in der Ukraine noch weiterreichende wirtschaftliche Probleme: Das ägyptische Pfund hat seit 2022 rund die Hälfte seines Wertes verloren.

Hadsch: Viele Muslime schockiert über Reisekosten

Die BBC sprach mit einer älteren Ägypterin, die fünf Jahre gespart hatte, um schließlich als Rentnerin den Hadsch absolvieren zu können. "Alle meine Ersparnisse sind nicht genug für die Reise. Als ich die Preisliste gesehen habe, war ich schockiert", sagt sie. Die Wallfahrt sei für sie "ein Traum", denn "der Hadsch reinigt die Seele". So sehen es jährlich rund 1,5 Millionen Pilger:innen. Nicht für alle konnte sich dieser Traum dank der aktuellen Krisenzeiten erfüllen.

Hart traf es auch viele Menschen in Indonesien, einem der bevölkerungsreichsten, größtenteils muslimischen Länder. Bisher förderte die Regierung dort Hadsch-Reisen finanziell mit 60 Prozent Zuschuss, um allen Gläubigen diese wichtige Fahrt zu ermöglichen. In diesem Jahr wurde die Unterstützung auf 50 Prozent reduziert. Insgesamt bedeutete das mehr als 500 Euro mehr für jeden einzelnen Pilger aus Indonesien, im Vergleich zum Vorjahr.

Quelle:  BBC

PRODUKTE & TIPPS