Direkt vor Venedig, der Hauptstadt der Region Venetien im Nordosten Italiens, liegt die etwa 72.000 Quadratmeter große und verlassene Insel "Poveglia". Weil sie eine lange und dunkle Geschichte hat, wird sie auch als "verflucht" bezeichnet oder auch als "Island of Madness". Das ehemalige Krankenhaus, die "Stazione Sanitaria die Poveglia", ist seit 1979 verlassen und inzwischen baufällig. Der Zutritt ist deshalb verboten.
Düstere Geschichte
Im 16. Jahrhundert wurden Pestopfer dort begraben und ab dem 18. Jahrhundert wurden dort Menschen untergebracht, die ansteckende Krankheiten wie Cholera und Tuberkulose hatten. Ab dem Jahr 1920 wurde dort eine Einrichtung für psychisch Kranke betrieben. Ein Arzt soll zu der Zeit Tests an Patienten durchgeführt haben, wie z.B. die berüchtigte Lobotomie, bei der Nervenbahnen im Gehirn durchtrennt wurden. Da Krankheit und Tod schon so lange zur Geschichte der Insel gehören, wird ihr ebenfalls nachgesagt, dass dort Geister umhergehen sollen.
Im Jahr 2014 sollte die Insel versteigert werden. Ab einer Summe von 10.000 Euro konnte man sich an der Online-Auktion beteiligen. Ein Unternehmer soll über 513.000 Euro geboten haben, was dem Staat aber letztlich zu wenig für einen Verkauf war.
"Urbexer" und Lost Places
Sogenannte "Urbexer" haben ein gefährliches Hobby: Sie besuchen vergessene, verlassene oder verfallene Orte, die auch schon mal einsturzgefährdet sein können. Sie kommen meistens mit einer guten Kamera-Ausrüstung, um von den Plätzen Fotos und Videos zu erstellen. Jedoch wird nie die genaue Adresse des Lost Places verraten, denn das zählte in der Community als absolutes No-Go. So soll vermieden werden, dass Menschen an die Plätze reisen, die mit der schlichten Schönheit des Verlassenen nichts anfangen können und diese womöglich gar zerstören könnten.
Neben den generellen Verletzungsgefahren kann der Besuch eines solchen Ortes übrigens auch strafrechtliche Folgen haben: Oftmals wird angenommen, dass leerstehende und verlassen geglaubte Gebäude keinen Besitzer mehr hätten. Ein gefährlicher Irrglaube. "Urbexer", die ohne eine offizielle Genehmigung ein solches Gelände oder Gebäude betreten, begehen Hausfriedensbruch. Es bietet sich also immer an, vorher den Eigentümer um Erlaubnis zu fragen.
Quellen: Deutschlandfunk, "WELT"