
Sóller, Mallorca
Mallorca hat tausend Gesichter, aber wenn es einen Ort gibt, an dem auf engem Raum ganz viele davon zu sehen sind und durch eine glückliche Fügung die Sangria-Hölle der Ballermänner fehlt, dann ist es Sóller – das alte Zentrum der Serra de Tramuntana, des Gebirgszugs im Westen der Insel. Bereits die Anreise ist, wenn man will, spektakulär. Von Palma fährt eine historische Eisenbahn, in Betrieb seit 1912, in die Stadt. Auf den letzten Kilometern sind die Orangenhaine zu sehen, die die Gegend einst wohlhabend gemacht haben. Sóller schmiegt sich an den Berg und hält Abstand von der Küste. Das war keine schlechte Idee in Zeiten, in denen Feinde über das Meer kommen konnten. Ein angenehmer Wind weht meist an der wunderbaren Plaça de la Constitució, dem zentralen Platz, wo schon früh im Jahr die Tische der Restaurants und Cafés einladen. Dort lässt sich besprechen, wohin es gehen soll: Picasso, Miró, Paul Klee? Große Kunst findet sich fußläufig. Oder lieber ans Wasser? Dann rumpelt man mit der Straßenbahn hinunter in den Hafen nach Port de Sóller; ein schöner Sandstrand ist gleich nebenan. Und wer es sportlicher mag, kann mit dem Rad hinauf zum Puig Major klettern. Wie alles hier ist auch der Berg ausgesprochen freundlich – zwar ziemlich lang, aber nie wirklich steil. Auf der anderen Seite von Sóller bohrt sich seit 25 Jahren ein Tunnel in den Berg, der direkt ins Landesinnere führt und nicht nur die Autofahrt von und nach Palma drastisch verkürzt hat. Das Bauwerk hat auch den Coll de Sóller, die alte, fast 500 Meter hohe Passstraße, zur verkehrsberuhigten Zone gemacht, in der sich ohne Lärm und Gestank wandern lässt. Das ist das ganze Mallorca: Strand und Stadt und Natur und Ruhe.
Stefan Schmitz,
Autor
Mallorca hat tausend Gesichter, aber wenn es einen Ort gibt, an dem auf engem Raum ganz viele davon zu sehen sind und durch eine glückliche Fügung die Sangria-Hölle der Ballermänner fehlt, dann ist es Sóller – das alte Zentrum der Serra de Tramuntana, des Gebirgszugs im Westen der Insel. Bereits die Anreise ist, wenn man will, spektakulär. Von Palma fährt eine historische Eisenbahn, in Betrieb seit 1912, in die Stadt. Auf den letzten Kilometern sind die Orangenhaine zu sehen, die die Gegend einst wohlhabend gemacht haben. Sóller schmiegt sich an den Berg und hält Abstand von der Küste. Das war keine schlechte Idee in Zeiten, in denen Feinde über das Meer kommen konnten. Ein angenehmer Wind weht meist an der wunderbaren Plaça de la Constitució, dem zentralen Platz, wo schon früh im Jahr die Tische der Restaurants und Cafés einladen. Dort lässt sich besprechen, wohin es gehen soll: Picasso, Miró, Paul Klee? Große Kunst findet sich fußläufig. Oder lieber ans Wasser? Dann rumpelt man mit der Straßenbahn hinunter in den Hafen nach Port de Sóller; ein schöner Sandstrand ist gleich nebenan. Und wer es sportlicher mag, kann mit dem Rad hinauf zum Puig Major klettern. Wie alles hier ist auch der Berg ausgesprochen freundlich – zwar ziemlich lang, aber nie wirklich steil. Auf der anderen Seite von Sóller bohrt sich seit 25 Jahren ein Tunnel in den Berg, der direkt ins Landesinnere führt und nicht nur die Autofahrt von und nach Palma drastisch verkürzt hat. Das Bauwerk hat auch den Coll de Sóller, die alte, fast 500 Meter hohe Passstraße, zur verkehrsberuhigten Zone gemacht, in der sich ohne Lärm und Gestank wandern lässt. Das ist das ganze Mallorca: Strand und Stadt und Natur und Ruhe.
Stefan Schmitz,
Autor
© Mark Green