
Vallée des Roses, Marokko
Eigentlich wollten wir nur durchfahren, durchs Tal der Rosen nahe der Stadt Qalaa Amguna. Mit Freunden hatten wir für dreieinhalb Wochen ein Auto gemietet und machten einen Roadtrip durch Marokko. Wir erkundeten von Fès aus das Land. Gerade kamen wir aus Marsuka, hatten in der Wüste übernachtet und auf Dünen gesurft. Das nächste Ziel auf dem Weg an die Atlantikküste sollte Warzazate sein, eine Stadt im Atlasgebirge, in der Hollywoodfilme wie "Gladiator" gedreht wurden. Obwohl das Vallée des Roses für uns einen Umweg bedeutete und wir ziemlich erschöpft waren, entschieden wir, dort haltzumachen. Es lohnte sich. Zwar standen noch nicht alle Rosen in voller Blüte, doch das riesige Anbaugebiet am Fuße eines Canyons war auch so beeindruckend. Kilometer grüner Sträucher zogen vor ockerfarbener Kulisse einen Streifen Fruchtbarkeit durch die Landschaft – und dazu der Duft, so süßlich, klebrig! Auf einem Markt kauften wir Pralinen mit Rosenwasser und ein kleines Pumpfläschchen mit dem duftenden Elixier. Wer von uns fahren musste, sprühte sich von nun an zum Spaß etwas davon auf den Kopf. Es sollte einen Energieschub liefern, für die letzten Kilometer bis zur nächtlichen Unterkunft. Bald roch alles nach Rose. Als es bereits dunkelte, erreichten wir eine Kasbah. Für weniger als 30 Euro pro Nacht bekamen wir Unterschlupf und Essen. In Decken eingewickelt, vom Duft benebelt, legten wir uns auf die Terrasse, mit Blick auf eine Schlucht und den Sternenhimmel. Noch heute, Jahre später, hängt mir das Rosenwasser in der Nase, wenn ich an die Reise denke. Die Rosen blühen von März bis Anfang Mai. Ende April beginnt die Ernte. Rosenwasser und Rosenöl werden vor Ort verkauft oder exportiert. Nach der Ernte wird ein rauschendes Fest gefeiert und die Rosenkönigin gekürt.
Vicky Bargel,
Reporterin Recherche
Eigentlich wollten wir nur durchfahren, durchs Tal der Rosen nahe der Stadt Qalaa Amguna. Mit Freunden hatten wir für dreieinhalb Wochen ein Auto gemietet und machten einen Roadtrip durch Marokko. Wir erkundeten von Fès aus das Land. Gerade kamen wir aus Marsuka, hatten in der Wüste übernachtet und auf Dünen gesurft. Das nächste Ziel auf dem Weg an die Atlantikküste sollte Warzazate sein, eine Stadt im Atlasgebirge, in der Hollywoodfilme wie "Gladiator" gedreht wurden. Obwohl das Vallée des Roses für uns einen Umweg bedeutete und wir ziemlich erschöpft waren, entschieden wir, dort haltzumachen. Es lohnte sich. Zwar standen noch nicht alle Rosen in voller Blüte, doch das riesige Anbaugebiet am Fuße eines Canyons war auch so beeindruckend. Kilometer grüner Sträucher zogen vor ockerfarbener Kulisse einen Streifen Fruchtbarkeit durch die Landschaft – und dazu der Duft, so süßlich, klebrig! Auf einem Markt kauften wir Pralinen mit Rosenwasser und ein kleines Pumpfläschchen mit dem duftenden Elixier. Wer von uns fahren musste, sprühte sich von nun an zum Spaß etwas davon auf den Kopf. Es sollte einen Energieschub liefern, für die letzten Kilometer bis zur nächtlichen Unterkunft. Bald roch alles nach Rose. Als es bereits dunkelte, erreichten wir eine Kasbah. Für weniger als 30 Euro pro Nacht bekamen wir Unterschlupf und Essen. In Decken eingewickelt, vom Duft benebelt, legten wir uns auf die Terrasse, mit Blick auf eine Schlucht und den Sternenhimmel. Noch heute, Jahre später, hängt mir das Rosenwasser in der Nase, wenn ich an die Reise denke. Die Rosen blühen von März bis Anfang Mai. Ende April beginnt die Ernte. Rosenwasser und Rosenöl werden vor Ort verkauft oder exportiert. Nach der Ernte wird ein rauschendes Fest gefeiert und die Rosenkönigin gekürt.
Vicky Bargel,
Reporterin Recherche
© GUIZIOU Franck/Hemis/ddp