Schafskälte im Anmarsch Sommer, wo bleibst du?

Leere Schwimmbäder, verwaiste Biergärten, Nebeltreiben auf der Zugspitze - Temperaturen um die 15 Grad und Dauerregen drücken besonders im Süden den Menschen aufs Gemüt. Zum Wochenende ist keine Besserung in Sicht - im Gegenteil: Die Schafskälte kommt.

Überall stehen Partys im Freien und Grillfeste auf dem Terminplan, doch der Sommer will nicht kommen. Wenige Tage vor dem kalendarischen Anfang der wärmsten Jahreszeit sind in Bayern Pullis statt kurzer Hosen angesagt. Die Höchsttemperaturen erreichen am Wochenende nach der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes in München gerade mal 10 bis 16 Grad. "Das ist für diese Jahreszeit um 10 Grad zu kalt", sagt ein Meteorologe und dämpft zugleich Hoffnungen auf einen Umschwung am Wochenende.

In den nächsten Tagen ist immer wieder mit Regen zu rechnen. Am Freitag hängen vom Schwarzwald bis ins Erzgebirge dichte Regenwolken am Himmel. Stellenweise schüttet es. Nach Norden hin lacht hingegen die Sonne vom Himmel. Nur ein paar Wolken stören, Schauer im Emsland sind die Ausnahme. "Die Höchstwerte steigen auf 13 Grad im Regen und auf 27 Grad in der Niederlausitz. Der Wind frischt vor allem an der Nordsee stark auf", sagt Stephanie Mihm von wetter.net.

Schafskälte bringt herbstliche Temperaturen

Zum Wochenende wird es in ganz Deutschland wechselhaft und kühl. Die Schafskälte ist da. Ab Freitag fließt Meeresluft aus der Polarregion nach Mitteleuropa und bringt Regen. Die Schafskälte ist in unseren Breitengraden ein recht verlässliches Ereignis zwischen dem 10. und 20. Juni. Dabei leiten nordwestliche Winde einen feucht-kühles Wetter ein, das etwa eine Woche anhält. Begleiterscheinungen können Bodenfrost und in den Gipfellagen der Mittelgebirge sogar eine dünne Schneedecke sein.

Aussagen darüber, ob auch der Sommer kühl und verregnet wird, sind von der Schafskälte nicht abzuleiten. Bis zu dem für das Sommerwetter entscheidenden Siebenschläfertag ist noch Zeit: Nach den Bauernregeln ist das Wetter am 27. Juni Omen für den ganzen Sommer: "Ist Siebenschläfertag ein Regentag, regnet's noch sieben Wochen danach."

Am Samstag bringt ein kräftiger Nordwestwind kühle Luftmassen nach Deutschland und beschert uns Temperaturen zwischen 11 und 18 Grad. "Bei Schauern, Gewittern und nur zeitweiligen sonnigen Abschnitten hält die Schafskälte Einzug. Vor allem im Norden und Westen gibt es den ganzen Tag über Regenschauer", so die Vorhersage von wetter.net.

Schauer am Sonntag

Am Sonntag ist es wechselhaft mit Schauern, im Südosten fällt noch längere Zeit Regen. Größere Auflockerungen sind allenfalls im Lee der Mittelgebirge zu erwarten. Mit Tageshöchstwerten zwischen 14 und 18 Grad bleibt es recht kühl. In Gebieten mit länger andauerndem Regen sind kaum mehr als 11 Grad zu erwarten.

Erst in der kommenden Woche steigen die Temperaturen wieder leicht an. Am Mittwoch, wenn die deutsche Nationalmannschaft in Südafrika in Johannesburg gegen Ghana antreten wird, scheint nur im Norden Deutschlands die Sonne. Die Temperaturen sollen auf 22 Grad steigen, während in Bayern und am Alpenrand mit Regenschauern und 15 Grad zur rechnen ist - keine guten Voraussetzungen für ein Sommermärchenwetter auf den Fanmeilen in deutschen Städten.

DPA
tib/DPA/APN

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