Das waren noch Zeiten: Das hochformatige Plakat gehörte vor 50 Jahren zu den gängigsten Werbeformen, Leuchtkästen an Bushaltestellen und farbige TV-Spots existierten noch nicht, Bannerwerbung im Internet und nervige Popups auf Bildschirmen lagen außerhalb der Vorstellungskraft.
Selbst Flugreisen waren Ende der 50er Jahre noch etwas Exklusives und nur einer Minderheit vorbehalten. Die Ticketpreise waren fix und noch keinen tagesaktuellen Schwankungen unterworfen.
Auch Marketing war damals noch ein Fremdwort. Doch Fluggesellschaften machten bereits mit aufwendig gestalteten Plakaten auf sich aufmerksam, warben für bestimmte Flugziele mit Grafiken, die von berühmten Künstlern und Designern wie Victor Vaserely, Raymond Loewy, Otl Aicher entworfen wurden.
Ein umfangreicher Bildband dokumentiert die Boomjahre der Zivilluftfahrt: "Airline Visual Identity 1945-1975" untersucht das Erscheinungsbild von 13 führenden Airlines in einer Epoche, als das Flugzeug an der Schwelle zum Massenverkehrsmittel stand.
Dabei reicht das Spektrum von PanAm über Lufthansa und Air France bis zur russischen Aeroflot, von der Wiedergabe von Tickethüllen über Zeitschriftenanzeigen bis zu großen Plakaten, die potenzielle Fluggäste in die Reisebüros locken sollten.
Beim Druck des bei Callisto verlegten Buches wurde mit 17 Sonderfarben, fünf Lacksorten und zwei verschiedenen Foliendrucktechniken ein extrem hoher Aufwand betrieben.
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