Frühmorgens hin, spätnachmittags zurück. Geschäftsleute stiegen vor der Corona-Pandemie täglich ins Flugzeug, wie andere in den Bus oder die S-Bahn. Und Touristen flogen noch bis vor einem knappen Jahr in den Urlaub per Charterjet oder sitzen dicht gedrängt im Billigflieger. Der Service ist gleich null. Ein pappiges Sandwich oder einen Plastikbecher Wasser gegen die trockene Luft gibt es nur gegen Bares.
Doch die Verhältnisse an Bord waren nicht immer so spartanisch. Vor 50 Jahren galt Fliegen noch als Privileg. Der Preis für einen Langstreckenflug war nur für eine Elite erschwinglich: Damals kostete ein Flugticket nach New York so viel wie ein fabrikneuer VW Käfer.
Im Rückblick erscheint kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges die Ära des Luftverkehrs mit Propellermaschinen und später mit dem Einsatz der ersten Jets als das goldene Zeitalter der Luftfahrt. Die Passagiere nahmen auf Sofas und in schweren Klubsesseln Platz, Flugbegleiter karrten ganze Schinken und Bierfässer durch die Gänge, mischten Cocktails in fliegenden Bars an, und jeder Fluggast durfte sich als VIP fühlen.
Die besten Aufnahmen, Plakate und Broschüren
Der Luftfahrtjournalist Wolfgang Borgmann hat Pressefotos aus den späten 40er bis in die 70er Jahre von Fluggesellschaften gesammelt. Aus seinem Archiv hat er die besten Aufnahmen, Plakate und Broschüren für den Band "Das goldene Zeitalter des Luftverkehrs" zusammengestellt. In den zugehörigen Texten berichtet er über die Geburt der neuen Lufthansa, über heute fast in Vergessen geratene Flugzeugtypen wie die Comet, Caravelle und VC10 sowie über Bordservice-Pioniere und Anekdoten wie den Smörrebröd-Krieg.

Borgmann nimmt uns auf eine Zeitreise mit in eine Welt, als das Fliegen noch ein First-Class-Erlebnis war und nichts mit Busfahren gemein hatte. Keiner der Passagiere hätte damals gedacht, dass das Fliegen einmal zu einem Massenphänomen wird und Tickets zum Taxitarif verschleudert werden.
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