Weltweit müssen nach Aussage von Qantas-Konzernchef Alan Joyce bis zu 40 Triebwerke der Airbus-A380-Flotte ausgetauscht werden. Dies gelte nicht nur für seine Fluggesellschaft, sondern auch für einige der A380, die bei der Lufthansa und bei Singapore Airlines in Betrieb wären. Nach der Notlandung eines Qantas-Superjumbos dieses Typs Anfang November stehe sein Unternehmen im täglichen Kontakt mit Rolls-Royce, dem Hersteller der Triebwerke der Baureihe Trent 900, sagte Qantas-Konzernchef Alan Joyce am Donnerstag zu Journalisten.
Derzeit erarbeite Rolls-Royce die Kriterien, nach denen entschieden würde, welche Triebwerke ausgetauscht würden, sagte Joyce. Bei den A380 seiner Fluggesellschaft müssten 14 der 24 Triebwerke ersetzt werden, ergänzte der Qantas-Chef.
Anderer Triebwerk-Hersteller bei Air France und Emirates
Die Lufthansa und Singapore Airlines, die ebenfalls A380 mit Trent-900-Triebwerken betreiben, haben nach dem Zwischenfall eigene Überprüfungen an ihrer Flotte vorgenommen und seitdem fast alle Maschinen wieder den Flugbetrieb aufnehmen lassen. Derzeit haben Qantas, Lufthansa und Singapore Airlines 20 Maschinen vom Typ A380 im Einsatz. Ein Flugzeug dieser Bauart verfügt über vier Triebwerke.
Andere Fluggesellschaften, wie Emirates und Air France, die ebenfalls den A380 in ihrer Flotte haben, nutzen Triebwerke des Herstellers Engine Alliance. Dieses ist ein Gemeinschaftsunternehmen der beiden Firmen GE Aircraft Engines und Pratt & Whitney.
Airbus: Rolls Royce soll Kosten kompensieren
Airbus kündigte unterdessen an, Rolls Royce für die Triebwerksprobleme in die Pflicht nehmen zu wollen. Ein Airbus-Sprecher erklärte am Donnerstag: "Für die Kosten, die bei Airbus dadurch anfallen, werden wir volle Kompensation von Rolls Royce verlangen". Vorerst sollen firmeneigene Austauschtriebwerke Produktionsengpässe beim Bau den A380-Megaflieger vermeiden helfen.