Nach Airbus-Notlandung in Singapur Qantas entdeckt Öllecks an drei A380-Triebwerken

Die A380-Flotte von Qantas bleibt für mindestens drei weitere Tage am Boden. Die australische Fluggesellschaft hat bei der Suche nach der Ursache für die Notlandung in Singapur Öllecks an drei Triebwerken ihrer Riesenairbusse gefunden.

Die australische Fluggesellschaft Qantas hat bei dreien ihrer aus dem Verkehr gezogenen A380 Öllecks im Triebwerk festgestellt. Die Airline hatte nach dem Triebwerkausfall und der Notlandung einer voll besetzten Maschine in Singapur vergangene Woche auf Empfehlung des Herstellers Rolls Royce achtstündige Tests mit den Trent-900-Triebwerken durchgeführt. Dabei sei Öl gefunden worden, wo es nicht hingehöre, teilte Qantas-Chef Alan Joyce am Montag mit. "Wir können noch nicht sagen, welche Teile des Triebwerks unserer Ansicht nach das Problem sind."

Neben dem bei dem Zwischenfall kurz nach dem Start in Singapur schwer beschädigten Airbus bleiben damit auch die anderen fünf A380 von Qantas mindestens weitere 72 Stunden am Boden. Drei der Maschinen stehen in Los Angeles, drei weitere in Frankfurt, Sydney und Singapur. "Dies sind neue Triebwerke in einem neuen Flugzeug", sagte Joyce. "Die sollten solche Probleme nicht haben." Der Airbus A380 ist erst 2007 in den Dienst gestellt worden.

Lufthansa lässt A380 weiterhin fliegen

Die Lufthansa lässt dagegen ihre drei Airbus A380 im Einsatz. Alle Triebwerke seien entsprechend den Empfehlungen des Herstellers Rolls-Royce überprüft worden, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Montag in Frankfurt. Die Maschinen seien ohne Befund wieder freigegeben worden. Auch Singapore Airlines lässt seine elf Airbus A380-Maschinen nach umfangreichen Checks weiter fliegen.

Am Wochenende hatte die australische Transportsicherheitsbehörde ATSB ein bei dem Unglück kaputt gegangenes Zahnrad als möglicherweise ausschlaggebendes Puzzlestück bei der Ursachenforschung bezeichnet. Es war kurz nach dem Start aus etwa 2000 Metern Höhe über der indonesischen Insel Batam zu Boden gestürzt. Ein Teil war sichergestellt worden, aber die Ermittler suchen den Rest und haben die Einwohner von Batam gebeten, jedes noch so kleine Trümmerteil, das zu der Qantas-Maschine gehört haben könnte, bei der Polizei abzugeben.

DPA
mad/DPA/APN

PRODUKTE & TIPPS