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Hafen von Poole "Schwerer Vorfall" nach Ölleck in England – Behörden warnen vor Baden im Meer

Ein Blick auf Furzey Island im Hafen von Poole, England. Die Insel ist heute Teil des Wytch Farm-Ölfelds
Ein Blick auf Furzey Island im Hafen von Poole, England. Die Insel ist heute Teil des Wytch Farm-Ölfelds. Die Aufnahme entstand vor dem Ölleck. 
© Chris Ison/PA Wire / DPA
In der Grafschaft Dorset im Süden Englands ist es zu einem Austritt von Öl gekommen. 200 Fässer eines Öl-Wasser-Gemischs sind in das Meer gelangt. Die örtliche Gesundheitsbehörde warnt vor Schwimmen und Baden in dem Gebiet.

In der südenglischen Grafschaft Dorset ist Öl ins Meer gelaufen. Nahe der Küstenstadt Poole sind nach Angaben von britischen Medien 200 Fässer Lagerstättenflüssigkeit in den Ozean gelangt. Es ist von einem "schweren Vorfall" die Rede.

Die Flüssigkeit besteht zu 85 Prozent aus Wasser und 15 Prozent aus Öl, schreibt das Hafenkommissariat von Poole in einer Mitteilung.

Das Leck stamme demnach aus der Anlage Wytch Farm des Betreibers Perenco, einem der größten Onshore-Ölfelder Europas. Die Pipeline wurde nach Angaben des Hafenkommissariats abgeschaltet und auf beiden Seiten des Lecks wurden Absperrungen angebracht, um die Verschmutzung zu minimieren.

Gesundheitsbehörden warnen vor Baden im Meer nach Ölleck in England

Perenco teilte nach Angaben von Sky News mit, dass es in Wytch Farm zu einem "begrenzten Ölaustritt" gekommen sei. Ein "Störungsmanagementteam" sei sofort aktiviert und das "Leck gestoppt" worden. Man arbeite eng mit den Behörden zusammen.

Franck Dy, Generaldirektor von Wytch Farm, sagte Sky News: "Jeder Ölteppich ist eine äußerst ernste Angelegenheit, und es wird eine umfassende Untersuchung eingeleitet, um festzustellen, was im Hafen von Poole passiert ist. Es ist wichtig zu betonen, dass die Situation unter Kontrolle ist, der Austritt von Flüssigkeiten wurde gestoppt und das Leck wird eingedämmt."

Die örtlichen Gesundheitsbehörden gaben unterdessen eine Warnung heraus: Die Öffentlichkeit solle bis auf Weiteres nicht im Hafen von Poole oder in der Umgebung baden. "Jeder, der mit dem ausgelaufenen Öl in Kontakt gekommen ist, sollte sich sofort mit Wasser und Seife waschen. Wenn die Augen mit dem ausgelaufenen Öl in Berührung gekommen sind, sollten sie mit Wasser ausgespült werden", heißt es von der UK Health Security Agency South West.

"Es müssen ernste Fragen beantwortet werden"

Politiker aus der Region reagierten wütend auf den Vorfall. "Als ich gestern zum ersten Mal davon hörte, war ich wütend und enttäuscht", sagte der Vorsitzende des Stadtrats von Bournemouth Christchurch und Poole, Philip Broadhead, der BBC. "Es müssen ernste Fragen beantwortet werden."

Erste Anzeichen deuteten darauf hin, dass sich der Ölteppich "an der Oberfläche bereits ausbreitet. Wir wollen, dass er sich so schnell wie möglich auf das Meer hinausbewegt und sich auflöst", so Broadhead weiter. Es sei "inakzeptabel".

Sir Robert Syms, Abgeordneter der Konservativen für Poole, erklärte laut Sky News, er habe den Sprecher des Unterhauses gebeten, am Montag eine Dringlichkeitsanfrage zu dem Vorfall zuzulassen.

In Wytch Farm wird seit 1979 Öl und Gas aus Sand- und Kalkstein gefördert. Poole ist der größte Naturhafen Europas. Er ist auch für Naturforscher interessant, da eine Reihe von Watvögeln in dem Gebiet leben.

Quellen: Poole Harbour Commissioners, UK Health Security Agency South West, Sky News, BBC, "The Guardian", hydrocarbons-technology.com

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