BP hat eine weitere Etappe beim Versiegeln des Öllecks im Golf von Mexiko geschafft. Nachdem das Steigrohr in 1500 Meter Tiefe im Meeresboden bereits von oben mit schwerem Schlamm verstopft worden war, verschlossen Ingenieure das Loch am Donnerstag auch mit Zement. Das Manöver dauerte nur wenige Stunden, und die als "Static Kill" bezeichnete Operation ist damit abgeschlossen.
Aber das "Finale" wird noch ein paar Tage auf sich warten lassen. BP bohrt noch an einem 5,5 Kilometer langen Nebenzugang zum Hauptbohrloch, durch den dann ebenfalls Schlamm und danach Zement gepumpt werden sollen. Damit soll die Quelle von unten in 4000 Meter Tiefe direkt versiegelt werden - um ganz sicherzugehen, dass Öl und Gas nicht mehr nach oben drängen können. Die Operation nennt der Ölgigant "Bottom Kill".
Größter Ölunfall der Geschichte
Wie der Konzern mitteilte, wird der Nebenzugang nach derzeitigem Stand Mitte August, fast vier Monate nach Beginn der Ölkatastrophe, auf das Bohrloch treffen. Vorausgesetzt, das Wetter macht bei den Arbeiten keinen Strich durch die Rechnung.
BP hatte am Dienstagabend mehr als 300 Tonnen Schlamm in das Steigrohr gepumpt und damit das unter Hochdruck aufsteigende Öl in sein Reservoir im Meeresboden zurückgedrängt. Darauf gab die US-Regierung dem britischen Konzern grünes Licht für die Abdichtung mit Zement.
Seit der Explosion der BP-Plattform "Deepwater Horizon" am 20. April waren aus dem lecken Bohrloch nach Behördenangaben rund 780 Millionen Liter Rohöl ausgelaufen. Damit ist das Unglück der größte Ölunfall der Geschichte.