Nach den Problemen beim Superjumbo Airbus A380 haben auch die Lufthansa und Singapore Airlines Triebwerke ausgetauscht. Der Austausch bei der deutschen Fluglinie habe rein vorsorglich stattgefunden und stehe nicht in Zusammenhang mit den Triebwerksproblemen bei der australischen Fluggesellschaft Qantas, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Qantas und Lufthansa nutzen bei ihren A380 die gleichen Triebwerkstypen des Herstellers Rolls-Royce.
Lufthansa erklärte in Frankfurt, die Entscheidung zum Ausbau des Triebwerkes sei mit Zustimmung von Rolls-Royce getroffen worden. Die Lufthansa Technik halte in Frankfurt drei Triebwerke vorrätig, sagte ein Sprecher. Die Maschine sei aus Tokio gekommen und sollte am Donnerstag wieder dorthin fliegen. Der Ausbau sei während der normalen Standzeit in Frankfurt geschehen. Lufthansa wird am 16. November ihren vierten A380 erhalten. Die Maschine solle am 19. November erstmals nach Peking fliegen, weil hier nun drei Landungen pro Woche erlaubt seien, statt wie bislang eine.
Zuvor war bereits bekannt geworden, dass die Fluggesellschaft Singapore Airlines in den Rolls-Royce-Triebwerken ihrer A380-Flotte Ölflecken entdeckt hatte. Die Fluggesellschaft beschloss daher, die drei betroffenen Triebwerke an drei Flugzeugen auszutauschen. Rolls-Royce schweigt zu dem neuerlichen "Wir kommentieren das im Moment nicht", so ein Unternehmenssprecher. In der Luftfahrt ist es nicht ungewöhnlich, dass Triebwerke bei Verdacht auf Fehlern ausgetauscht werden. Dadurch ist eine genauere Untersuchung möglich, ohne dass das ganze Flugzeug am Boden bleiben muss
Ölflecken stellen angeblich kein Risiko dar
"Wir haben leichte Ölflecken in bestimmten Bereichen entdeckt", sagte Airline-Chef Chew Choon Seng. "Sie stellten kein Risiko dar, aber sie waren da." Das Unternehmen habe sich aus reiner Vorsicht für den Austausch der Motoren entschieden. Er hoffe, dass die Maschinen innerhalb von 48 Stunden wieder in Dienst gestellt würden.
Chew betonte, dass die Triebwerke seit Beginn der A380-Flüge 2007 zuverlässig gewesen seien. Singapore Airlines holte im australischen Melbourne am Mittwoch die Passagiere aus einer bereits abflugbereiten Maschine. Die beiden anderen A380 der Gesellschaft stehen in Sydney und London.
Nach einem schweren Zwischenfall hatte die australische Fluggesellschaft Qantas seine gesamte A380er-Flotte aus dem Verkehr gezogen. Bei einer Maschine war kurz nach dem Start in Singapur ein Triebwerk ausgefallen. Teile davon stürzten zu Boden. Die Maschine kehrte nach Singapur zurück. Bei Überprüfungen seiner anderen A380 und der Rolls-Royce-Triebwerke vom Typ Trent 900 entdeckte Qantas an drei Triebwerken Spuren von Öl.