Als Ziel von Städtereisen wird Hamburg immer beliebter. Mit erstmals über 10 Millionen Gästenächten rechnet Hamburg in diesem Jahr. "Wir schaffen es, Amsterdam abzuhängen", gibt sich Hamburgs Tourismuschef Dietrich von Albedyll optimistisch. Seine Zuversicht begründet er mit den guten Wachstumszahlen im ersten Halbjahr 2012: ein Gästeplus von 9,4 Prozent melden die Hoteliers. Noch liegt Amsterdam auf Platz zehn der beliebtesten Touristenmetropolen Europas. Doch bis zum Jahresende dürfte Hamburg der Grachtenstadt den Rang abgelaufen haben.
An dem Boom möchte die Hotellerie partizipieren. Fast jeden Monat eröffnet ein neues Hotel in Hamburg. Besonders im Vier-Sterne-Segment wächst die Auswahl. Doch es gibt auch jede Menge neue, preiswerte und unkonventionelle Übernachtungsmöglichkeiten. Sieben davon stellen wir vor.
Arcotel Onyx: Cool am Kiez
Am Fuße der Tanzenden Türme, einem neue Gebäudeensemble des Architekten Hadi Therani zu Beginn der Reeperbahn, hat eine zweite Hamburg-Dependance der österreichischen Arcotel-Gruppe aufgemacht. Der schwarze Bau mit seinen runden Fenstern entpuppt sich als durchgestyltes Vier-Sterne-Superior-Haus mit mutiger Farbgebung auf den 215 Zimmern. Entspannend: Die Kuschelkissen auf den breiten Fensterbänken vor den schallisolierten Bullaugen. Auch Themenzimmer sind im Angebot, von Musical über Schifffahrt bis Kiez - letzteres mit Exponaten aus dem St. Pauli Museum inklusive einer Tabledance-Stange. Preise: DZ ab 89 Euro ohne Frühstück.
Adresse: Reeperbahn 1A, U-Bahn: St. Pauli, www.arcotelhotels.com/de
Superbude St. Pauli: Unkonventionell und kommunikativ
Nach dem großen Erfolg der ersten Hamburger Superbude hat ein zweites Haus in bester Lage für Nachtschwärmer aufgemacht: im ehemaligen Fernmeldeamt an der Grenze zwischen dem Schanzenviertel und St. Pauli. In dem etwas anderen Budget-Hotel mit freundlichem Personal duzen sich alle. Die langgestreckte Lobby dient als kommunikative Mehrzweckhalle, mit Rezeption, der Futterbude Kitchen Club und Kühlschränken mit Selbstbedienung rund um die Uhr. Wer einfach nur chillen möchte, räkelt sich in den mit Fellen ausgelegten Schubkarren. Das witzigste Zimmer: Die Rockstar Suite bietet mit sechs Matratzen nebeneinander (und Totenkopf-Kopfkissen) reichlich Platz für Großfamilien oder Musikern mit ihren Groupies.
Preise: Backpackerbett ab 16 Euro, Doppelbude ab 59 Euro, Viererbude ab 91 Euro, Suite an 199 Euro.
Adresse: Juliusstraße 1-7, S- und U-Bahn: Sternschanze, www.superbude.de
Barceló Hamburg: Spaniens Avantgarde an der Alster
40 Millionen Euro hat das familiengeführte Unternehmen aus Mallorca in Hamburg investiert. Vorteil des Vier-Sterne-Hauses: die zentrale und ruhige Lage, nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof, Ballindamm und Alster entfernt. Knapp durchgestylte 200 Superior, Deluxe-Zimmer und Suiten in weiß-beige-brauner Farbgebung stehen zur Wahl, mit beheizten, hellen Holzfußböden, Regenduschen in den transparenten Bädern und großen TV-Flachbildschirmen.
Preise: DZ ab 96 Euro bei Vorausbuchung plus Frühstück.
Adresse: Ferdinandstraße 15, U-Bahn: Hauptbahnhof und Mönckebergstraße, www.barcelo.com
A&O Hamburg City Süd: Die Hostel der Rekorde
Einen ganzen Häuserblock nimmt die seit Mai eröffnete Hostel in Hammerbrook ein. Das durchrenovierte Gebäude ist eine Unterkunft über acht Stockwerke im XXL-Format und wird von Schulklassen, Sportvereinen und großen Gruppen bevorzugt. Bis Ende des Jahres werden 2000 Betten zur Verfügung stehen. Das ist nach Eigenangabe ein Europarekord, und die Kapazität grenzt an die Dimensionen der Mega-Hotels in Las Vegas. Besonderheit: die offene Roof-Lounge mit Blick auf die von Kirchtürmen gesäumte Skyline. Neben den Mehrbett- auch Einzel-, Doppel und Familienzimmer. Das Haus pflegt einen offener Umgang mit der Geschichte des Gebäudes: Eine Schautafel erzählt die ungewöhnliche Vergangenheit der einstigen Zigarrenfabrik Wolff.
Preise: Dorm im Achter-Zimmer ab 12 Euro, EZ an 39 Euro, DZ ab 25 Euro pro Person. Kinder bis 17 Jahren schlafen kostenlos im Zimmer der Eltern.
Adresse: Spaldingstraße 160, U- und S-Bahn: Berliner Tor, www.aohostels.com
Lesen Sie weiter auf Seite 2: das Scandic Hotel Emporio, das 25hours Hafencity und das neue Dorint Hotel
Scandic Hotel Emporio: Zu Gast bei Öko-Schweden
Zwischen dem runderneuerten Unilever-Hochhaus und der klassischen Musikhalle hat ein neues Gebäude Platz gefunden, in dem auch 325 Gästezimmer des Scandic Hotels untergebracht sind. Wasser ist das durchgängige Thema des familienfreundlichen Hauses, von den Springbrunnen im lauschigen Innenhof über die Teppiche in den Fluren bis zu den Wasserspendern: Satt importiertes Mineralwasser in Flaschen gibt es frisch gezapftes Leitungswasser. Der charmant verwinkelte Bau setzt auf Nachhaltigkeit und verzichtet auf "schnelllebiges Design". Die Materialien vom den Holzfußböden bis zu den Bettbezügen machen einen hochwertigen Eindruck. Die Zimmergröße beginnt bei 24 Quadratmetern, alle Räume sind dank der bodentiefen Fenster besonders hell. Statt einer Minibar gibt es in der Lobby einen SB-Laden mit Getränken, Snacks und Reiseutensilien.
Preise: DZ ab 82 Euro ohne Frühstück.
Adresse: Dammtorwall 15, U-Bahn: Gänsemarkt, www.scandichotels.de
25hours Hafencity: Schlafen im Hafen
Jetzt kommt Leben in die Hafencity, auch durch das erste Hotel im Viertel. Rasch hat sich Hamburgs zweites 25hours Hotel mit dem Restaurant Heimat als Anlaufpunkt für Hamburg-Besucher und Bewohner des neuen Quartiers entwickelt. Das Mitglied der Designhotels macht auf maritim-lässig und ist eine Attraktion: Die 170 Zimmer strotzen vor rustikalem Strandgut, was auf manchen Gast zu unruhig wirkt. In den öffentlichen Räumen wurden Stahlwände von Schiffscontainern und viel grobe Holzpaneele verbaut - alles gebraucht aus dem Hafen. Den Sperrmüllcharme mögen besonders junge Leute. Gäste unter 25 Jahren erhalten 15 Prozent Rabatt auf die Tagesrate. Highlight: die Dach-Sauna im sechsten Stock mit Blick auf das Kreuzfahrtterminal. Preise: M- oder Stockbett-Koje ab 125 Euro, L-Koje ab 145 Euro, Frühstücksbuffet ab 16 Euro.
Adresse: Überseeallee 5, U-Bahn: Überseequartier (ab Dezember 2012), www.25hours-hotels.com/hafencity
Dorint Hotel Hamburg-Eppendorf: Ruhig im Trendviertel
Der Stadtteil Eppendorf steht für Deutschlands längsten Straßenmarkt, den Isemarkt, herrschaftliche Jugendstilbauten und das Universitätsklinikum. An dessen Rand hat in einem Neubau die Dorint-Kette ein Vier-Sterne-Haus eröffnet, dass nicht nur anreisenden Patienten und deren Angehörigen des benachbarten Krankenhauses einen angenehmen Aufenthalt garantiert. Die hellen 195 Zimmer sind modern-minimalistisch eingerichtet, die Bäder großzügig und verfügen über Wasserkocher und iPod-Docking-Stationen. Ideal für Wochenendgäste, die das untouristische Hamburg bevorzugen und dort absteigen möchten, wo Hamburger leben. Viele Restaurants, Boutiquen und ein Park zum Joggen liegen in der Nähe.
Preise: EZ ab 88 Euro, DZ ab 103 Euro ohne Frühstück.
Adresse: Martinistraße 72, U-Bahn: Eppendorfer Baum, www.dorint.com/de
