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Teure Billigtickets Wie Zusatzgebühren die Flugpreise verteuern

Für Schnäppchen bei Billigfliegern zahlen Reisende häufig mehr als nur den reinen Flugpreis. Airlines haben weitere Einnahmequellen bei der Buchung versteckt. Eine Übersicht der endlosen Aufpreise.

Eigentlich dürfen Gebühren nur staatliche Stellen erheben. Doch für Fluggesellschaften ist es ein Zauberwort, um zusätzliche Einnahmen zu generieren. Meist ist der Sonder-Obolus für bestimmte Leistungen wie Sportgepäck oder ein Buchungsentgelt auf den ersten Blick nur schwer zu entdecken. An welcher Stelle einer Flugbuchung man besonders aufpassen muss:

Gepäck

Billigflieger verlangen oft schon für das erste Gepäckstück Geld. Bei Ryanair etwa fallen je einfachem Flug in der Nebensaison bei Buchung im Internet 15 Euro für einen Koffer bis 15 Kilogramm an. 35 Euro kostet das zweite Gepäckstück. In der Hauptreisezeit und bei Buchung am Flughafen verlangt der Billigflieger für das zweite Gepäckstück bis 150 Euro.

Germanwings will im Internet für das erste Gepäckstück bis zu 11,90 Euro, am Flughafen 23,80 Euro. Easyjet verlangt online ab elf Euro. Auch Air Berlin will teils Gebühren. Condor und Tuifly nehmen je nach Flugziel noch ein Gepäckstück kostenlos mit. Handgepäck ist je nach Größe und Gewicht meist gratis.

Über-und Sportgepäck

Nicht selten erlauben Airlines mindestens 20 Kilo Freigepäck, selten gilt die Obergrenze auch bei mehreren Gepäckstücken. Für jedes weitere Kilo Gepäck und einen weiteren Koffer werden pro Strecke teils saftige Zuschläge erhoben. So verlangt Tuifly am Schalter zehn, Easyjet vierzehn Euro. Aber auch für Sportgeräte wie Surfbrett oder Fahrräder fallen Zusatzkosten an. Ryanair will bei der Onlinebuchung 50 Euro. Bei Germanwings werden - abhängig von der Ausrüstung - bis zu 47,60 Euro fällig, bei Air Berlin ab 50 Euro. Die Preise gelten immer für den einfachen Flug.

Sitzplatzreservierung

Bei einigen Billigfliegern ist das Reservieren eines Sitzplatzes nicht möglich, bei den anderen kostet es extra. Air Berlin verlangt pro Person und Strecke zehn Euro auf Kurzstrecken und 15 Euro für längere Strecken. Tuifly kassiert bis zu fünfzehn Euro auf normalen Plätzen, für XL-Sitze bis zu 25 Euro. Ryanair bietet eine optionale Sitzplatzreservierung für zehn Euro pro Strecke. Bei Easyjet gibt es Reservierungsmöglichkeiten ab vier Euro, ansonsten bekommt man ab Ende November 2012 einen Sitzplatz zugewiesen. Zusätzlich bietet Easyjet weiterhin für einen Aufpreis von 23,50 Euro das "Speedy Boarding" an, um unter den Ersten an Board gehen zu können. Ein ähnliches Angebot ("Priority Boarding") ab fünf Euro hat auch Ryanair.

Buchungsart

Bei einigen Gesellschaften ist nur die Buchung per Internet kostenlos. Für eine telefonische Bestellung werden pro Strecke Extragebühren fällig. Tuifly will fünf Euro pro Strecke, Germanwings bis zu 9,52 Euro.

Bearbeitungspauschalen

Zum Teil wollen Fluggesellschaften auch Pauschalentgelte für die Bearbeitung von Buchungen. Bei Easyjet etwa fallen elf Euro an. Ryanair will sechs Euro pro Person und Strecke. Lufthansa, Air Berlin und einige Reiseportale verzichten bei der Online-Buchung auf Pauschalen, andere Flugbuchungsseiten verlangen jedoch ein "Buchungsentgeld" oder ein "Reservierungsentgelt".

Zahlung mit Kreditkarte

Alle Billigflieger haben kostenlose Zahlungsvarianten. Aber der Hinweis auf diese Möglichkeit wird oft gut versteckt. Die Buchung per Kreditkarte kostet dagegen meist Gebühren. Easyjet will für gebräuchliche Kreditkarten wie von Visa oder Mastercard eine Zusatzgebühr von mindestens sechs Euro oder 2,5 Prozent des Buchungswertes. Passagiere bei Germanwings zahlen 9,50 Euro, bei Tuifly bis zu 8,33 Euro, bei Condor zehn Euro.

Versicherungen

Wer sein Ticket im Internet bestellt, läuft bei vielen Gesellschaften Gefahr, ungewollt eine kostenpflichtige Reiseversicherung mit abzuschließen. Teils ist das entsprechende Kästchen auf der Internetseite automatisch angekreuzt und muss erst weggeklickt werden - teils sind dafür bis zu drei Klicks und Bestätigungen nötig.

Stand: Nov. 2012

tib/AFP AFP

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